Hundertstel-Roulette in Lillehammer Laura Nolte rast im Zweierbob auf das Siegerpodest

Von Dirk Berkemeyer
Hundertstel-Roulette in Lillehammer: Laura Nolte rast aufs Podest
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Beim Bob-Weltcup der Frauen in Lillehammer ging es spannend und dramatisch zur Sache. Die Entscheidungen über Sieg und Niederlage fielen erst auf der Zielgeraden der Olympiabahn von 1994.

Unnas Bob-Pilotin Laura Nolte war auch diesmal wieder mittendrin im Geschehen und konnte sich am Ende über einen zweiten Rang im Zweierbob freuen. Dabei fehlten der Olympiasiegerin mit ihrer Anschieberin Neele Schuten am Ende 19 Hundertstelsekunden zum Sieg.

Starker zweiter Lauf hievt Laura Nolte aufs Siegerpodest

„Ich bin einverstanden mit den beiden Läufen“, freute sich Nolte im Zielraum. „Sehr zufrieden bin ich mit den Startzeiten, da waren wir jeweils vorne dabei.“

In der Tat konnten Nolte/Schuten hier mit den Top-Zeiten von der drittplatzierten Kaysha Love (USA) und Siegerin Kim Kalicki jeweils mithalten.

In der Bahn lief es im ersten Durchgang passabel. Von Rang vier aus startete die Unnaerin aber in Lauf zwei erfolgreich eine Aufholjagd, die am Ende mit Rang zwei belohnt wurde. „Da hat alles gepasst, bis auf die Ausfahrt aus der Kurve 13“, so Nolte. „Aber die hat keiner getroffen. Von daher alles gut.“

Sechster Platz im Monobob am Samstag

Bereits am Samstag im Monowettbewerb war es ein Rennen um die Sekundenbruchteile. Beim Sieg der US-Amerikanerin Kaysha Love lagen nach zwei Läufen neun Läuferinnen innerhalb einer Sekunde. Weltmeisterin Nolte hatte hier 69 Hundertstelsekunden Rückstand auf die Siegerin und landete auf dem sechsten Platz. Auf den dritten Platz, und damit aufs Siegerpodest, fehlten ihr gerade 25 Hundertstelsekunden.

Laura Nolte im Monobob
Im Monobob landete Laura Nolte auf Rang sechs. © picture alliance/dpa/apa

„Der sechste Platz ist jetzt zwar nicht überragend, aber dennoch bin ich zufrieden“, war die Pilotin dennoch gut gelaunt. „Ich habe ein paar Dinge am Material getestet. Das hat sich nicht so ausgezahlt.“ Dafür zeigte sich Nolte auch hier am Start deutlich formverbessert. „Ich war bei den schnellsten dabei und es geht in die richtige Richtung“, freute sich die 25-Jährige. „Ein ganz wichtiger Fingerzeig in Richtung Heim-WM in Winterberg, wo man oben definitiv mit dabei sein muss.“

Und das ist natürlich das Ziel der Olympiasiegerin. Auf „ihrer“ Heimbahn im Hochsauerland stehen vom 19. Februar bis 3. März 2024 die Weltmeisterschaften der Bobsportler und Skeletonis auf dem Programm. „Erfreulich zu sehen, dass Laura ihre Form im Starthaus merklich verbessern konnte“, freute sich auch Bundestrainer René Spieß über die Anschubleistung seiner Top-Athletin.

Nächster Weltcup-Stop in Lettland

Bevor es in Winterberg zum Showdown um WM-Medaillen kommt, stehen zunächst aber weitere Weltcups an. Am kommenden Wochenende gastiert der Weltcup-Tross im lettischen Sigulda. Hier stehen am Samstag und Sonntag die Wettbewerbe in Mono- und Zweierbob auf dem Renn-Kalender.

Besonders dabei: Die Wettbewerbe gehen gleichzeitig als „Rennen im Rennen“ als Europameisterschaft über die Bühne. Die besten drei Starterinnen aus Europa werden hier als mit Europameisterschafts-Medaillen dekoriert.

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