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HSC endgültig im Krisen-Modus - Pleite beim Lüner SV für Sportchef Harbott „nur schwer zu ertragen“
Fußball
Der Holzwickeder SC ist endgültig in einer tiefen Krise angekommen. Die ersten beiden Mannschaften stehen auf einem Abstiegsplatz. Die U23 scheint derzeit jedoch das größere Sorgenkind zu sein.
Es sieht derzeit sehr düster aus, wenn man die Tabellensituation des Holzwickeder SC betrachtet. Die Oberliga-Mannschaft steht auf einem Abstiegsplatz, die U23 ebenfalls. Das Bezirksliga-Team von Marcel Greig und Claudio Marzolla erscheint dabei aber als das größere Sorgenkind von beiden. Die Sportliche Leitung um Tim Harbott steht vor schwierigen Wochen.
Persönlich vor Ort war Tim Harbott nicht am Sonntag beim Spiel zwischen dem Lüner SV II und seines U23-Teams, sah er doch zeitgleich die Niederlage der ersten Mannschaft gegen die Sportfreunde Siegen. Und trotzdem hat sich Harbott ein erstes Bild gemacht vom schwachen Auftritt seiner U23. Mit 0:2 verlor der HSC gegen das Tabellenschlusslicht, das den ersten Sieg der Saison einfuhr.
„Das Ergebnis spricht für sich. Wir wissen alle, dass es momentan nicht gut läuft. Aber das war wirklich nur schwer zu ertragen“, sagt Harbott im Gespräch mit der Sportredaktion.
Trainerdiskussion bei der Holzwickeder U23?
Er müsse das Spiel vom Sonntag noch mit den beiden Trainern aufarbeiten. „Da müssen die beiden noch etwas zu sagen. Das machen wir aber grundsätzlich“, so Harbott weiter. Ob es eine Trainerdiskussion beim HSC gebe, wollte Harbott nicht bestätigen. „Stand jetzt ist es zu früh, nach so einem Spiel zu urteilen“, kommentiert er knapp. Es gibt aber auch Gerüchte, dass Spieler sich in der Sache bereits an die Sportliche Leitung gewandt haben. „So etwas bleibt intern“, erklärt Harbott.

Tim Harbott © Werner Hahn
Er sieht zwar auch die großen Personalsorgen in beiden Mannschaften, doch ganz aus der Verantwortung will er die beiden Trainer nicht nehmen: „Wir haben zurzeit vier Langzeitverletzte. Auch in der Ersten haben wir nicht genügend Spieler, dass wir mal ein paar abstellen können. Aber dadurch ergeben sich auch vielen Spielern, die hinten dran stehen und bisher nicht so viele Einsätze bekommen haben, Chancen, sich in den Fokus zu spielen. Das ist leider bisher nicht passiert.“ Ob das eben nur an den Spielern läge, verneint Harbott: „Da nehmen wir niemanden raus.“
Das Ziel für die U23 bleibt weiterhin der Klassenerhalt - auch wenn sich Harbott schon nicht mehr so optimistisch anhört, wie noch vor der Saison. „Wir haben jetzt nichts mehr zu verlieren und sind in jedem Spiel krasser Außenseiter. Das wissen wir. Vielleicht können wir dadurch aber auch mal befreiter aufspielen. Wir müssen die anderen jetzt jagen“, fordert Harbott. Mit einem Abstiegsszenario beschäftige er sich aber nicht. Zumindest noch nicht: „Wir haben Punkte verschenkt gegen die direkten Konkurrenten. Aber über die Kreisliga A zu sprechen, ist einfach noch zu früh.“
Klar ist aber auch: Mit der jetzigen Personalsituation dürfte es schwierig werden, das Ziel Klassenerhalt zu schaffen. „Wir werden uns neu aufstellen“, kündigt Harbott bereits an. Doch in der Winterpause irgendwelche Spieler aus dem Ärmel schütteln, könne er nicht: „Es ist nicht einfach, Spieler für die Zweite zu gewinnen. Aber die Bezirksliga-Mannschaft ist auch kein Fallobst.“
Jahrgang 1992. Geboren und aufgewachsen in Unna. Kennt den Kreis Unna wie seine Westentasche, hat in seinem Leben aber noch nie eine Weste getragen. Wollte schon als Kind Sportreporter werden und schreibt seit 2019 für Lensing Media über lokale Themen - auch über die Kreisgrenzen hinaus.
