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Holzwickedes neuer U23-Coach Claas Hoffmann: „In der Mannschaft steckt eine Menge Potenzial“
Fußball
Die erste Einheit hat Claas Hoffmann bereits geleitet. Und ein Spiel der HSC-U23 hat er auch schon gesehen. Er soll das Team aus dem Tabellenkeller holen und sieht dafür das nötige Potenzial.
Für Claas Hoffmann ist es schon eine Besonderheit: Erstmals verlässt er ein Team mitten in der Saison, obwohl es eigentlich gut läuft. Mit der Fußball-A-Jugend des ASC 09 Dortmund hat er bislang eine weiße Weste vorzuweisen, das Team steht ohne Punktverlust auf Tabellenplatz eins in der Dortmunder Sonderklasse. Doch nun ist das Kapitel ASC schon wieder beendet. Hoffmann ist der neue Trainer der U23 des Holzwickeder SC. Er beerbt Marcel Greig und nimmt nun die Aufgabe an, den HSC aus dem Tabellenkeller zu führen.
Eine erste Kontaktaufnahme seitens des HSC habe es bereits vor zwei Wochen gegeben, sagt Hoffmann. Damals sei er schon ziemlich überrascht gewesen von dem Anruf. „Ja, klar. Da habe ich nicht mit gerechnet, auch wenn man natürlich schaut, wie es bei den Vereinen in der Umgebung läuft. Ich hatte schon mitbekommen, wie es sich beim HSC entwickeln kann. So ist nun mal das Geschäft und deshalb habe ich mich auch über das Angebot gefreut“, räumt er im Gespräch mit der Sportredaktion ein.
Trotz sportlichem Erfolg: In Aplerbeck fehlte Claas Hoffmann der Spaßfaktor
Eine Deadline für eine Zusage habe man ihm nicht gesetzt. „Ich habe mir natürlich Bedenkzeit erbeten, denn ich musste schauen, wie es mit einer Ausstiegsklausel beim ASC aussah“, sagt Hoffmann. Die Dortmunder Verantwortlichen haben Hoffmann aber keine Steine in den Weg gelegt. „Ich hatte ein vernünftiges Gespräch mit dem Jugendleiter des ASC, Matthias Kick. Mit ihm bin ich immer sehr gut klargekommen, seit ich im Mai beim ASC angefangen habe.“
Ihm habe Hoffmann auch erzählt, dass er trotz des Erfolgs mit der ASC-A-Jugend nicht ganz zufrieden sei. „Innerhalb der Mannschaft fehlte es mir an Intensität. Da musste ich meine Anforderungen zurückschrauben. Ich habe versucht, mich damit zu arrangieren, aber es fehlte der Spaßfaktor“, so der 46-jährige Marketing-Manager. Der Abschied vom ASC sei ihm zwar schwer gefallen, doch die Reibungspunkte hätten schließlich den Ausschlag gegeben - pro Holzwickede.
Neuer HSC-Coach hat bereits das Körne-Spiel mit angesehen
Einen ersten Eindruck konnte sich Hoffmann bereits vor seiner Premieren-Trainingseinheit von seinem neuen Team machen. „Ich war am Sonntag schon am Platz und habe mir das Spiel gegen Körne angesehen“, sagt er. Im Training habe er dann eine motivierte Mannschaft vorgefunden: „Die Jungs sind alle willig und wissbegierig. Da steckte schon ordentlich Zug im Training und es ist eine Menge Potenzial vorhanden.“
Der B-Lizenz-Inhaber freut sich aber auch auf die Zusammenarbeit mit Claudio Marzolla, seinem neuen Co-Trainer in der U23: „Privat kannten wir uns bisher nicht. Aber jetzt freue ich mich, dass wir zusammenarbeiten und uns kennenlernen können.“ Er betont: „Ich bin der Letzte der sagt, ich will alles alleine machen. Ich will aber auch niemandem im Weg stehen. Es ist ein Vorteil, dass Claudio da ist, denn er steckt schon mitten im Geschehen und kann mir Feedback geben.“
Junge U23-Mannschaft - das kommt dem Trainer entgegen
Dass es sich in Holzwickede um eine sehr junge Mannschaft handelt, komme Hoffmann ebenfalls entgegen. Schließlich bringt er viel Erfahrung mit im Umgang mit Nachwuchs-Fußballern. Der in Unna wohnhafte Hoffmann begann seine Trainertätigkeit in der Jugend von RW Unna. Von da aus ging es über den SuS Kaiserau zum Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen, wo er zeitweise als Auswahltrainer arbeitete.
Nach fünf Jahren in der Jugend von Westfalia Wickede und einer Station in der Fußballschule des BVB wechselte Hoffmann zum Hombrucher SV, wo er mit der U14 den Aufstieg in die Westfalenliga schaffte. Erfahrung im Seniorenbereich durfte der zweifache Familienvater bei den Herren von Westfalia Wickede sammeln, wo er an der Seite von Marko Schott assistierte.
Schleichender Abgang vom ASC 09 Dortmund
Nun steht Claas Hoffmann ein schleichender Abgang in Aplerbeck bevor, denn sofort hört er da wohl noch nicht auf. Das hat einen einfachen Grund: Sein Trainerkollege befindet sich nach einer Corona-Infektion derzeit in Quarantäne. Hoffmann: „Ich muss gucken, ob sich die Mannschaft das noch wünscht. Aber die Trainingszeiten der Aplerbecker Junioren und der Holzwickede U23-Mannschaft würden sich nicht überschneiden.“
Spätestens wenn sein Trainerkollege wieder übernehmen kann, werde sich Hoffmann ausschließlich auf den HSC konzentrieren. Und dann mit vollem Elan das schwierige Unterfangen Klassenerhalt angehen.
Jahrgang 1992. Geboren und aufgewachsen in Unna. Kennt den Kreis Unna wie seine Westentasche, hat in seinem Leben aber noch nie eine Weste getragen. Wollte schon als Kind Sportreporter werden und schreibt seit 2019 für Lensing Media über lokale Themen - auch über die Kreisgrenzen hinaus.
