Es ist gerade in dieser Jahreszeit ganz bestimmt kein dankbares Amt, was sie bekleiden - die Platzkassierer bei den Amateurfußball-Spielen. So muss so mancher dieser Funktionäre - vor allem bei den kleineren Vereinen - bei Wind und Wetter um den Sportplatz marschieren, um die Eintrittsgelder bei den Zuschauern zu kassieren. Da haben es Friedrich-Wilhelm Brand und Martin Hanke, die diese Aufgabe beim Fußball-Westfalenligisten Holzwickeder SC erfüllen, schon ein wenig komfortabler, schließlich haben sie bei der Ausübung ihrer Tätigkeit im Kassenhäuschen wenigstens ein Dach über dem Kopf.
Zu Corona auch Impfkontrollen gemacht
„Die Arbeit macht mir Spaß, sonst würde ich sie nicht ausüben“, so Friedrich-Wilhelm Brand, der diesen Job seit 2021 macht: „Die meisten Zuschauer kennen wir, aber auch die von auswärts bereiten keine Probleme. Mehr Arbeit hatten wir da schon in der Coronazeit, weil wir da auch eine Impfkontrolle durchführen mussten“, so der gebürtige Detmolder weiter.
Wie er überhaupt zum HSC gekommen ist, erklärt Brand mit einem Schmunzeln: „Ich habe den damaligen Vorsitzenden des Holzwickeder SC, Udo Speer, beim Einkaufen getroffen. Der hat mich seinerzeit gefragt, ob ich schon Rentner bin und mich gleich am Wickel gehabt“, schildert Friedrich-Wilhelm Brand das Zustandekommen dieses Engagements.
„Wir haben bei den Spielen unserer ersten Mannschaft beide Eingänge geöffnet. Während ich für den Haupteingang zuständig bin, ist das für den zweiten Eingang, dort wo die Parkplätze sind, Martin Hanke.“
„Natürlich bekommen wir von den Spielen unserer ersten Mannschaft in der ersten Halbzeit kaum etwas zu sehen“, aber das nehmen der 69-Jährige sowie sein Kollege Martin Hanke in Kauf. „Nach der Pause ist es dann schon besser“, sagt Brand, der in der Jugend des damaligen HSV auch als Aktiver auflief. „Über den Gesundheitssport bin ich seit rund 20 Jahren wieder Mitglied im Verein“, erzählt Brand etwas über seinen Werdegang beim HSC.
Auch mit der aktuellen Situation der ersten Mannschaft in der Westfalenliga ist Brand zufrieden: „Diese Liga ist sehr ausgeglichen, da kann jeder jeden schlagen. Wir sollten nur mit dem unteren Teil der Tabelle nichts zu tun haben“, weiß Friedrich-Wilhelm Brand, wovon er spricht.
Auf Wunsch den HSC-Pin nach Gütersloh geschickt
Dass die Tätigkeit eines Platzkassierers auch seine angenehmen Nebenwirkungen hat, erläutert Friedrich-Wilhelm Brand an einem Beispiel: „Bei einem Abendspiel gegen den FC Gütersloh fragte mich ein Junge aus Gütersloh, der mit seinem Vater das Spiel besuchte, ob ich ihm einen HSC-Pin verkaufen könne. Leider hatte ich nicht den Schlüssel zum Fanshop parat. Ich habe ihm daher versprochen, einen HSC-Pin zuzusenden, was ich auch gemacht habe“, sagt Brand zurückblickend. „Wenige Tage später erhielt ich eine Dankesansichtskarte mit dem Bild des Gütersloher Heidewaldstadions. Darüber habe ich mich sehr gefreut“, so Friedrich-Wilhelm Brand abschließend.