Bernd Kasischke im Einsatz für die Liebe Holzwickedes Erster Beigeordneter wird Trauredner

Von Claudia Lohmann
Beigeordneter wird Trauredner: Bernd Kasischke im Einsatz für die Liebe
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In vielen Fällen sind die Rollen im Trauzimmer so verteilt: Die Standesbeamtin oder der Standesbeamte hat schon etliche Ehen geschlossen, während es für das Paar das erste Mal ist ist. An diesem Freitag lief es in Holzwickede andersherum. Während Braut und Bräutigam schon einmal verheiratet waren, war es für den Trauredner eine Premiere.

Doch nicht nur diese etwas verkehrte Welt machte die Trauung am Freitagvormittag zu einer ganz besonderen. Außergewöhnlich war sie auch, weil Bernd Kasischke gleichzeitig Holzwickedes Erster Beigeordneter ist – und er für gewöhnlich eher weniger romantische Worte an seine Zuhörer richtet.

Dass er aber auch anders kann, hat er am Freitag (18. August) um 11 Uhr bewiesen. „Als ich gefragt habe, was ihr euch für die Trauung wünscht, kam die Antwort ‚kurz und schmerzlos‘. Da war ich ein bisschen enttäuscht, weil ich für meine erste Eheschließung große Pläne hatte“, lockerte Kasischke die Stimmung bei Brautpaar und Hochzeitsgesellschaft auf. Das Paar habe ihm dann aber zum Glück doch erlaubt, eine kleine Geschichte zu basteln. Und die trug Kasischke sehr liebevoll vor – mit einer guten Portion Gefühl und ohne zu viel Schnick-Schnack.

Ein Trauredner beglückwünscht ein Brautpaar.
Bernd Kasischke beglückwünscht das Brautpaar nach der Zeremonie. Später wurde auch ihm gratuliert – zur ersten Eheschließung als Trauredner. © Claudia Lohmann

Entspannte Atmosphäre

Während Profis sich nach jahrelanger Erfahrung aus einem Baukasten bedienen könnten, habe er keine Vorlage genutzt, erklärt Bernd Kasischke kurz vor der Trauung. Und vielleicht hat das seine Traurede auch so schön gemacht. Seine Worte ließen durchblicken, dass er sich bei der Vorbereitung und den Vorgesprächen ganz auf sein Brautpaar eingelassen hat.

Es wirkte so, als würde Kasischke das Paar schon ewig kennen. Die Stimmung war vertraut und locker, es durfte gelacht werden und nach Lust und Laune fotografiert und gefilmt. Eine entspannte Atmosphäre, die das Brautpaar jede Nervosität vergessen ließ – also genau das, was man sich in so einem Moment nur wünschen kann.

„Ich finde es schön, ich bin gerne dabei, wenn man Leuten etwas Gutes tun kann“, begründet Kasischke, warum er sich dazu entschieden hat, zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Erster Beigeordneter Traustandesbeamter zu werden. Eine schöne Aufgabe – und außerdem eine Entlastung für die drei hauptamtlichen Standesbeamtinnen in Holzwickede.

Die Standesbeamtinnen hätten schon seit längerer Zeit berichtet, dass es manchmal Probleme gebe, der großen Nachfrage Herr zu werden, erklärt Kasischke. „Wir haben in Holzwickede drei wunderschöne Trauorte, die sehr beliebt sind.“ Auch bei Paaren, die nicht in Holzwickede wohnen, sei die Gemeinde ein begehrter Ort, um sich das Ja-Wort zu geben. Möglich ist das neben dem modernen Trauzimmer im Rat- und Bürgerhaus auch auf Haus Opherdicke und auf dem Emscherquellhof.

Eine Trauung mit Holzwickedes Erstem Beigeordneten Bernd Kasischke (links).
Das Trauzimmer im Holzwickeder Rat- und Bürgerhaus ist sehr modern eingerichtet und einer von drei Trauorten in der Gemeinde. © Claudia Lohmann

Glückwünsche für den Trauredner

Dank Bernd Kasischkes Einsatz wird es nun einige Trautermine mehr geben. Er werde alle vier bis sechs Wochen ein Paar trauen, schätzt der Erste Beigeordnete, der freilich auch ohne Eheschließungen gut zu tun hat.

Doch wie wird man Traustandesbeamter? „Das kann jeder machen, der dazu von der Bürgermeisterin ernannt wird“, erklärt Kasischke. Man müsse nicht einmal Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung sein. Es gebe aber Voraussetzungen – so müsse die Trauung rechtlich ordentlich durchgeführt werden.

Natürlich gehören Einfühlungsvermögen und sprachliches Geschick ebenfalls dazu – auch wenn das keine gesetzliche Pflicht ist. Für Bernd Kasischke ist all das kein Problem. „Ich halte sowieso hier und da Reden. Und bei einer Trauung ist es ein angenehmer, geschützter Rahmen. Alle erwarten etwas Gutes.“

Das haben das Brautpaar und die Gäste am Freitag auch bekommen. Das Strahlen in den Augen der Anwesenden verriet es. Und so gab es nicht nur Glückwünsche für das frisch getraute Brautpaar – sondern auch für den frischgebackenen Trauredner.

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