In Spanien hat der Höhepunkt der dritten Hitzewelle des Sommers am Dienstag Einheimische und auch Touristen mächtig ins Schwitzen gebracht. Am schlimmsten erwischte es diesmal unter anderem die Urlauberhochburg Mallorca: Für den Norden und Osten der Insel kündigte der nationale Wetterdienst Aemet Höchsttemperaturen von mindestens 43 Grad an. Am Ballermann wurden am frühen Nachmittag bereits 38 Grad gemessen.
„Wir ersticken alle!", rief die spanische Star-Moderatorin Silvia Intxaurrondo schon vormittags vor den laufenden Kameras des staatlichen TV-Senders RTVE. Die Digitalzeitung „OK Diario" titelte: „Spanien schmilzt diese Woche". Auf einer Caféterrasse in Madrid sagte Touristin Elsa aus Mexiko der Deutschen Presse-Agentur: „Ich bin ja an Hitze gewöhnt, aber das ist zu hart. Hier weht ja keine Brise."
Für den Norden und Osten Mallorcas und auch für Teile von Katalonien und Aragonien im spanischen Nordosten rief Aemet am Dienstag die höchsten Alarmstufe Rot aus. Verschiedene Niveaus des Hitzealarms galten in 13 der insgesamt 17 sogenannten Autonomen Gemeinschaften des Landes. Nicht wenige Spanier blickten neidisch auf die Bewohner der Region Kantabrien im Norden, wo am Dienstag Temperaturen von nur wenig über 20 Grad registriert wurden. Die Hitzewelle soll spätestens am Donnerstag zu Ende gehen.
In Spanien werden laut Aemet immer mehr und immer intensivere Hitzewellen registriert. Experten führen das auf den vom Menschen verursachten Klimawandel zurück. Aemet-Sprecher Ruben del Campo etwa sagte: „Eines ist klar: Der Klimawandel verstärkt extreme Wetterereignisse."
⚠️El peligro por temperaturas máximas (38 a 42 ºC) es importante en buena parte del centro y este de la Península y en Baleares. (avisos naranjas). En áreas de Mallorca, Aragón y Cataluña el peligro es extremo por temperaturas de 42 a 44 ºC.https://t.co/Fzu8ybkFHi pic.twitter.com/8DomobTWXp
— AEMET (@AEMET_Esp) July 18, 2023
Hitzealarm Stufe rot auch in Italien ausgerufen
In der italienischen Hauptstadt Rom wurden nach Daten des Wetterdienstes der Luftwaffe mittags 41 Grad gemessen, auf Sardinien und Sizilien in einigen Gegenden 43 bis 44 Grad. Entspannung ist vorerst nicht in Sicht. Für Mittwoch hat das Gesundheitsministerium für 23 größere Städte die höchste Alarmstufe für Hitze ausgerufen. Die Hitzewelle dürfte noch die ganze Woche andauern.
Bei Hitzewellen ist vor allem die hohe Nachttemperatur ein Gesundheitsrisiko, wie der Extrem-Wetter-Experte John Nairn von der Weltwetterorganisation (WMO) sagte. „Der Körper kann sich dann nicht erholen."

Temperaturen in Deutschland wieder gemäßigter
In Deutschland erwarten die DWD-Meteorologen in den kommenden Tagen eine geteilte Wetterlage - mit kühlerer Meeresluft im Norden und schwülwarmem Wetter im Süden. Im Norden und Nordwesten soll es am Mittwoch bis zu 25 Grad warm werden, sonst liegen die Höchstwerte bei 24 bis 30 Grad.
dpa
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