Drei Oberstufenschüler des St.-Bernhard-Gymnasium in Willich-Schiefbahn haben Nationalsozialismus verherrlichendes Verhalten gezeigt. Einer der drei Schüler bekommt jetzt einen Schulverweis. Gegen alle drei Schüler ermittelt der Staatsschutz.
Der Vorfall wurde in der Schule in einer Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmenkonferenz diskutiert. Das Ergebnis dieser Konferenz ist, dass einer der drei Schüler von der Schule verwiesen wird. „In einem Fall hat die Konferenz den vorübergehenden Ausschluss vom Unterricht auf weitere 24 Schultage erweitert und zudem die fristgerechte Kündigung des Schulvertrages zum Schuljahresende beschlossen“, so Schulleiter Päßler.
Der Schulverweis sei keine leichte Entscheidung gewesen, so Schulleiter Päßler. Schule habe schließlich auch einen Erziehungsauftrag. Sie hätten nach den Leitlinien der Schule sowie denen des Schulgesetzes des Landes NRW gehandelt.
Laut Schulleitung ereignete sich der Vorfall am Donnerstag, 20. April, dem Geburtstag Hitlers. Die drei Schüler sollen während ihrer Erdkunde-Stunde kurze Zeit ohne Lehrer-Aufsicht gewesen sein. Sie hätten erst einen Streaming-Dienst genutzt und hätten dann Seiten mit nationalsozialistischen Symbolen aufgerufen. Einen Hitlergruß und gesungene Geburtstagsgrüße für Adolf Hitler soll es auch gegeben haben, wie mehrere Medien einstimmig berichteten.
Willicher Schüler: Ein Schüler bekommt einen Schulverweis
Nach diesem Verhalten wurden die Schüler vom Unterricht ausgeschlossen. Die Schulleitung habe dann die Polizei über den Vorfall informiert. Eine Woche nach dem Vorfall soll der Staatsschutz die Schüler aus dem Unterricht geholt haben. Solch eine Abholung sei ein Einzelfall. Der Staatsschutz will herausfinden, aus welchen Gründen die drei Schüler gehandelt haben und ob Wiederholungsgefahr bestehe. Ein Urteil gibt es noch nicht. Laut Staatschutz hänge das vom Einzelfall ab. Außerdem gilt das Jugendstrafrecht.
Nun will man an der Schule nach vorne schauen, berichtet die RP. „Was geschehen ist, können wir nicht mehr ändern. Aber wir können weiterhin daran arbeiten, dass so etwas nicht noch einmal passiert“, so der Schulleiter. Seit 2022 trägt die Schule den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ .
Schulen mit diesem Titel wollen nicht wegzuschauen, wenn es zu Gewalt, Diskriminierungen und Rassismus kommt. Das hat das Willicher Gymnasium getan. Nun will man am Gymnasium die Thematik stärker präventiv angehen. Es soll zwei Projekttage geben, an denen das Thema Nationalsozialismus altersgerecht aufgearbeitet wird. Nach den beiden Projekttage soll es einen Präsentationstag geben. Die Auseinandersetzung der Schüler mit dem Thema wird dann in einer Ausstellung gezeigt werden, die auch der Öffentlichkeit zugänglich sein wird.
bani
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