Sozialkaufhaus Derne
Hier treffen Wirtschaftlichkeit und Gemeinnutz zusammen
Das Help-Sozialkaufhaus für Jedermann hat unter der Leitung von Barbara und Sven Skindziel in Derne seinen Betrieb aufgenommen. Zur Eröffnung gab es Kaffee, Kuchen und Cupcakes für die Kunden. Das Angebot an Möbeln, Kleidung und Spielzeug ist groß.
DERNE
, 15.05.2017 / Lesedauer: 3 minDas Team des Sozialkaufhauses in Derne freut sich auf die ersten Kunden.
Das Angebot auf den circa 400 Quadratmetern kann sich sehen lassen: Mehrere Schrankwände gibt es an der Altenderner Straße 53, aber auch eine komplette Sitzgruppe, Etagenbetten und vieles mehr. Aber auch Spielzeug findet sich, ebenso wie Kleidung. „Die Sachen sind alle funktionstüchtig und 100 Prozent gebrauchsfähig. Gemeinnutz trifft auf Wirtschaftlichkeit“, sagt Wilhelm Töller, Vorsitzender des Vereins Help2007, der das Kaufhaus betreibt.
Gemischtes Publikum
„Es kommen nicht nur sozial Benachteiligte, sondern auch Menschen, die unter ökologischen Gesichtspunkten einkaufen wollen“, erklärt Barbara Skindziel. „Die Spendenbereitschaft ist groß“, freut sie sich. Das Team hilft auch beim Ab- und Aufbau von Möbeln und bei Umzügen.
Ein Nutzer des Kaufhauses ist Christian Wantoch aus Derne. „Ich habe noch Kleidung, die mir zu groß ist, die werde ich hier abgeben“, sagt er. „So ein Geschäft hat Derne gefehlt.“ Auswahl und Preise findet er gut: „Ich hoffe, dass der Laden lange bleibt.“
Gegen den Wegwerftrend
Im Vergleich zu anderen Sozialkaufhäusern gibt es bei Help2007 keine Fördermittel. Die Mitarbeiter werden weitestgehend von bürokratischen Hürden befreit. Dies übernimmt der Verein Help2007 als Franchisegeber. „Deutschlandweit haben wir bereits rund 250 Langzeitarbeitslose in versicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse gebracht“, sagt Töller. „Bis Mitte 2018 planen wir 30, 40 weitere Geschäfte in der Region.“ 18 Häuser gibt es bislang. „Insolvent ging noch keines, das nach unserem Konzept arbeitet.“
Barbara Skindziel arbeitete früher bei der Caritas. „Mir gefällt es, dass unsere Mitarbeiter hier zumindest den Mindestlohn bekommen“, sagt sie. Zudem wollte sie gerne in die Selbstständigkeit wechseln und nicht mehr projektbezogen arbeiten. Wichtig ist für sie auch der ökologische Aspekt. Ihr Sohn Sven arbeitete bisher als IT-Servicetechniker. Er kümmert sich um den technischen Bereich des Sozialkaufhauses. „Wir wollen dem Wegwerftrend entgegenwirken“, bekräftigt er. Das Team besteht neben Barbara und Sven Skindziel aus Mariola von Prondziski, Patrick Preuten, Rolf Podschwapke und Barbara Franke, die nächsten Monat dazustößt.
Upcycling geplant
Für die Zukunft soll Upcycling (Umwandlung von nutzlosen Gegenständen in brauchbare Produkte) das Angebot ergänzen. Auch das Personal soll gegebenenfalls aufgebaut werden.