Grundschule Kley

Herzlicher Empfang für minderjährige Flüchtlinge

Schutz und Sicherheit finden zurzeit 18 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in der ehemaligen Grundschule Kley. Die Unterkunft ist karg, dafür haben Nachbarn und Anwohner den Jugendlichen einen herzlichen Empfang bereitet. Einige kamen bereits am zweiten Tag mit Kuchen.

KLEY

, 21.10.2015 / Lesedauer: 3 min

Nur vorübergehend beherbergt die ehemalige Grundschule Kley minderjährige Flüchtlinge.

Weil die vorgesehene Einrichtung in Hörde nicht rechtzeitig fertig geworden ist, werden die Jugendlichen nach einer monatelangen, strapaziösen Flucht ohne Eltern und voller Angst nun für rund vier Wochen Schutz und Sicherheit in Kley finden. „Leider gibt es keine Duschen und auch keine Küche, so dass sich die Jugendlichen nicht selbst versorgen können“, bedauert Klaus Burkholz. Stattdessen kommt dreimal am Tag ein Cateringunternehmen. Für das Duschproblem wird noch nach einer Lösung gesucht.

Acht Betreuer kümmern sich um die Jugendlichen

Acht Mitarbeiter der St.-Vincenz-Jugendhilfe kümmern sich Tag und Nacht um die Jugendlichen. Einige von ihnen können aufgrund ihrer Arabischkenntnisse auch dolmetschen. Insgesamt sollen 36 Teenager, vor allem aus Syrien, in Kley untergebracht werden. Der Jüngste ist erst 11, die meisten zwischen 15 und 17 Jahren alt. Jeweils zu acht teilen sie sich einen Schlafraum. Von den Mitarbeitern der St.-Vincenz-Jugendhilfe hat sich Burkholz berichten lassen, dass die Flüchtlinge von den direkten Nachbarn, aber auch von Kleyer und Oespeler Bürgern gleich am ersten Tag sehr freundlich empfangen wurden.

Konfirmanden brachten Spielzeug

Das kann Pfarrerin Stefanie Elkmann (Elias-Gemeinde) nur bestätigen. Gemeinsam mit ihrem katholischen Amtskollegen Michael Vogt (Gemeinde "Christus unser Friede") koordiniert sie die Flüchtlingshilfe der Gemeinden vor Ort. „Es ist total schön zu beobachten, wie herzlich die Flüchtlinge hier aufgenommen werden“, berichtet sie und zählt Beispiele auf: Gleich am zweiten Tag hätten Konfirmanden Spielzeug gebracht, später seien Frauen der Gemeinden mit Kuchen und der Kleyer Künstler Peter Sturm mit seinem Akkordeon dazu gestoßen. 

Freizeitprogramm auf die Beine stellen

„Die Jugendlichen sind noch sehr verängstigt, sie müssen sich erst an das Gefühl der Sicherheit gewöhnen“, hat Elkmann beobachtet. Aber sie seien auch dankbar und würden sich sehr über die Hilfsbereitschaft und Offenheit der Anwohner freuen. Mit Hochdruck arbeite man von ehrenamtlicher Seite nun daran, für die Jugendlichen Freizeitaktivitäten zu organisieren. Dabei denkt Pfarrerin Elkmann vor allem an Sportangebote. Aufgrund der kurzen Verweildauer werden die Jugendlichen in dieser Zeit nicht zur Schule gehen.

Wer aktuell helfen oder spenden möchte, kann sich bei Pfarrerin Elkmann unter Tel. (0231) 47 59 257 melden oder per E-Mail: . Dringend benötigt werden unter anderem Fußballschuhe in Größe 40.