Es ist fast wie in Hollywood: Gelsenkirchen bekommt einen Walk of Fame. Auf Höhe der Schauburg in Buer lässt die Stadt Gedenkplatten verlegen, die an Persönlichkeiten aus dem Stadtleben erinnern. Eine der Bodenplatten wird den Namen des 2019 verstorbenen Rudi Assauers tragen. Eine Würdigung des Fußballspielers und -managers in Herten scheiterte vor einigen Jahren an einem überraschenden Nein des Stadtrats.
Im Oktober 2017 schlug Fred Toplak vor, damals Bürgermeister Hertens, Rudi Assauer zum Ehrenbürger zu ernennen. Als Gründe nannte er, dass der Fußballprofi ein „Botschafter der Stadt Herten“ und eine Identifikationsfigur der „Kumpel und Malocher“ sei. Assauer verbrachte seine Kindheit in Herten und begann seine Sport-Karriere bei der Spvgg DJK Herten. Zur Hundertjahrfeier des Hertener Vereins 2007 ermöglichte Rudi Assauer ein Freundschaftsspiel der ersten Mannschaft gegen den FC Schalke 04.
Nach Bekanntwerden des Vorschlags gab es in der Öffentlichkeit heftigen Streit über eine mögliche Ehrenbürger-Würde für Assauer. Die Frage war, ob Rudi Assauer für Herten viel geleistet habe – oder ob nicht allein schon seine Prominenz ihn als Botschafter der Stadt Herten qualifiziert.
Ehrung in der Nachbarstadt
Die Entscheidung fiel im Stadtrat, der damals im Dauerkonflikt mit dem zunächst parteilosen Bürgermeister Toplak lag. Auf Wunsch der SPD stimmte der Rat geheim über Toplaks Vorschlag ab. Er erhielt 21 Nein-Stimmen, 17 Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen. Auf der Tribüne des Ratssaals, bei der auch Angehörige von Rudi Assauer dabei waren, ging es emotional zu.

Gut sechs Jahre später erfährt der ehemalige Manager des FC Schalke 04 nun doch noch eine Würdigung seines Wirkens. Die Gedenkplatte wird einen Schuhabdruck mit dem Logo der Stadt Gelsenkirchen enthalten, um an die Spuren zu erinnern, die Rudi Assauer in der Nachbarstadt hinterlassen hat. Unter den zehn Gedenkplatten befindet sich übrigens eine weitere, die an einen Fußballer des FC Schalke erinnert: Auch Reinhard „Stan“ Libuda bekommt posthum eine Ehrung.
Ein Besucher am Walk of Fame steht fest
Ein Besucher der Gedenkplatten am Walk of Fame hat sich bereits angekündigt: Fred Toplak, der Assauer zum Hertener Ehrenbürger ernennen wollte. „Rudi Assauer hat jegliche Art von Ehrung verdient“, sagt er. „Ich habe ihn immer bewundert und hatte sogar beruflich mit ihm zu tun, als die Arena gebaut wurde. Die Art und Weise, wie er Schalke geprägt hat, finde ich gut und ich werde mir die Gedenkplatte natürlich ansehen.“
Ein erneuter Anlauf, um die Fußball-Ikone zum Hertener Ehrenbürger zu machen, ist übrigens ausgeschlossen: Diese Würdigung kann die Stadt nur zu Lebzeiten aussprechen. „Für Herten ist das schade, als gebürtiger Gelsenkirchener freue ich mich jedoch für Buer“, sagt Fred Toplak.
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