Von einem Eigenheim träumen viele Menschen. Oftmals lässt sich dieses Vorhaben aus finanziellen Gründen jedoch nicht realisieren. Oder doch? Unsere Redaktion hat sich auf einem Online-Immobilienportal (www.immoscout24.de) umgeschaut und stellt die drei günstigsten Häuser im Hertener Stadtgebiet vor, die aktuell inseriert sind: Angeboten werden in Bertlich ein Reihenmittelhaus für 164.900 Euro sowie ein Eckhaus für 185.000 Euro und in Westerholt eine Doppelhaushälfte für 189.000 Euro.
Verlockende Angebote, doch wie so oft steckt der Teufel im Detail. Kaufinteressenten sollten einen genauen Blick auf diese Angebote und drei weitere Immobilien für unter 200.000 Euro werfen. (Stand: 30. April)

164.900 Euro: Reihenmittelhaus in Herten-Bertlich
„Für Paare oder die kleine Familie“ – auf den ersten Blick wird deutlich, dass diese Immobilie nicht zu den größeren auf dem Markt gehört. So ist es auch: In diesem „charmanten Reihenmittelhaus“ aus dem Jahr 1914 verteilen sich dreieinhalb Zimmer auf zwei Etagen mit insgesamt 81 Quadratmetern Wohnfläche. Mit einem 222 Quadratmeter großen Grundstück in einer ruhigen und familienfreundlichen Wohngegend von Herten wird es für 164.900 Euro angeboten. Der Hinweis, warum dieses Eigenheim in Bertlich zu den günstigeren Offerten gehört, folgt im Exposé, das wie alle Inserate einige Bilder enthält: „Bitte beachten Sie, dass das Haus sanierungsbedürftig ist und Renovierungsarbeiten erforderlich sind, um es in seinen vollen Glanz zu bringen.“ Ein Energieausweis, darauf weist der Anbieter ebenfalls hin, sei nicht notwendig, da keine Heizungsanlage vorhanden ist.
Zu den Gesamtkosten mit 6,5 Prozent Grunderwerbssteuer (10.719 Euro), 1,5 Prozent Notarkosten (2474 Euro) und 0,5 Prozent Grundbucheintrag (825 Euro) von 178.917 Euro kommen also weitere Ausgaben auf den potenziellen Käufer zu.
185.000 Euro: Zechentypisches Eckhaus in Bertlich
Ebenfalls im Hertener Nordwesten liegt das zweite Objekt, das provisionsfrei zu einem scheinbar günstigen Preis von 185.000 Euro angeboten wird. Das zweigeschossige Reihenendhaus, das in der Annonce als zechentypisch beschrieben wird und eine Kohlezentralheizung hat, steht auf einem 394 Quadratmeter großen Grundstück. Es wurde im Jahr 1914 gebaut und hat auf einer Wohnfläche von knapp 75 Quadratmetern drei Zimmer.
Die Beschreibung des Angebotes als „hell, freundlich und für Handwerker perfekt“ weist sogleich darauf hin, dass dieses Haus renovierungsbedürftig ist und der Gesamtpreis, der mit Grunderwerbsteuer (12.025 Euro), Grundbucheintrag (925 Euro) und Notarkosten (2775 Euro) auf 200.725 Euro steigt, noch höher ausfallen dürfte.
189.000 Euro: Doppelhaushälfte in Westerholt
Verlockend ist auch dieses Angebot, eine Doppelhaushälfte in Herten-Westerholt aus dem Jahr 1911, die als charmant deklariert wird. 82 Quadratmeter Wohnfläche sind verteilt auf drei Zimmer in zwei Etagen. Der Spitzboden bietet zusätzlichen Platz. Das Grundstück misst 280 Quadratmeter. Nicht nur den weitläufigen Garten werden die Käufer gestalten können. Das müssen sie auch in der Immobilie, die als „renovierungsbedürftig“ gekennzeichnet worden ist.
Mit Grunderwerbsteuer (12.285 Euro), Notarkosten (2835 Euro) und Grundbucheintrag (945 Euro) steigen die Gesamtkosten auf 205.065 Euro – Ausgaben für die Renovierung kommen obendrauf.
Weitere Häuser unter 200.000 Euro
199.000 Euro: Zechenhaus, Baujahr 1910, 105 Quadratmeter Wohnfläche, 565 Quadratmeter-Grundstück, Herten-Süd
199.000 Euro: Reihenmittelhaus, Baujahr 1914, 85 Quadratmeter Wohnfläche, 219 Quadratmeter-Grundstück, nördliches Stadtgebiet
199.000 Euro: Zechenhaus, Baujahr 1901, 105 Quadratmeter Wohnfläche, 1247 Quadratmeter-Grundstück, Langenbochum
Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel wurde ursprünglich am 3. Mai veröffentlicht.