Es gibt Sachen, die kann man sich nicht ausdenken, weil sie so skurril sind. Die Polizei Gelsenkirchen meldet jedenfalls einen Einsatz in Buer, der die Polizisten nur noch den Kopf schütteln ließ.
In der Hertener Nachbarstadt hielten Beamte am Donnerstagmorgen (13.3.) auf der Beckeradsdelle einen Kleintransporter an, um ihn zu kontrollieren. Sie hatten redensartlich den richtigen Riecher, denn die Liste mit an dem Fahrzeug festgestellten Mängeln wurde immer länger.
Laut Angaben der Polizei sei der kontrollierte Mercedes Sprinter zuletzt im Mai 2021 dem TÜV vorgestellt worden – eine Hauptuntersuchung war also mehr als überfällig. Zudem erkannten die Beamten, dass die Windschutzscheibe gerissen und der Sicherheitsgurt ohne Funktion war. Zudem habe das Bremslicht nur sporadisch funktioniert.
Frischfleisch im Transporter ohne Kühlung
Es kam für die Kontrolleure noch besser: Als sie Tür zum Laderaum öffneten, sahen sie in diesem mehrere Stücke Rindfleisch hängen. Eine funktionierende Kühlung? Fehlanzeige! Auch konnte der Fahrer keine Nachweise einer intakten Kühlkette vorlegen. Der 30-jährige Bochumer gab den Polizisten an, dass er auf dem Weg zu einem Supermarkt in der Gelsenkirchener Altstadt sei, um die Ware auszuliefern.
Der Mann gab an, Metzger zu sein. Das wurde durch sein äußeres Erscheinungsbild durchaus bestätigt: Bei der Polizeikontrolle trug er einen blutverschmierten Overall, an seinen Schuhen klebten Fleischreste und seine Hände hätten ebenfalls Anhaftungen gehabt.
Der 30-Jährige erhielt von den Polizisten nicht nur die Auflage, die am Fahrzeug festgestellten Mängel unverzüglich zu beheben. Er dürfte mit weiteren Konsequenzen rechnen müssen: Die Beamten fertigten auch einen Bericht an die zuständige Hygienebehörde an.