Ingrid und Michael Eilingsfeld vor ihrem Weihnachtshaus in der Behrensstraße. Das Bild wurde 2020 aufgenommen – da war von Energiekrise noch keine Rede.

Ingrid und Michael Eilingsfeld vor ihrem Weihnachtshaus in der Behrensstraße. Das Bild wurde 2020 aufgenommen. © Sebastian Schneider

Weihnachtshaus oder Bonjour Tristesse? Familie Eilingsfeld in Herten hat entschieden

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Zum strahlenden Weihnachtshaus wird das Heim von Ingrid und Michael Eilingsfeld an der Behrensstraße in Herten im Advent. Doch jetzt ist der Strom teuer. Bleiben die Lichterketten deshalb aus?

Herten

, 30.11.2022, 05:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wer in der Adventszeit durch die Behrensstraße in Herten-Scherlebeck geht oder fährt, der hält garantiert vor dem Haus Nummer 13 inne. Hier lebt Familie Eilingsfeld, die ihr Eigenheim alle Jahre wieder in ein strahlend hell erleuchtetes Weihnachtshaus verwandelt. Ganz so wie in dem US-amerikanischen Spielfilm „Schöne Bescherung“. Da hat der Hausherr, dargestellt von Komiker Chevy Chase, seine liebe Not damit, die zahlreichen Lichterketten mit Tausenden Glühbirnen zum Leuchten zu bringen.

So prächtig funkelt das Haus der Eheleute Eilingsfeld in der Scherlebecker Behrensstraße zur Adventszeit.

So prächtig funkelt das Haus der Eheleute Eilingsfeld in der Scherlebecker Behrensstraße zur Adventszeit. © Frank Bergmannshoff (Archiv)

Solche technischen Probleme plagen Ingrid und Michael Eilingsfeld nicht. Sie haben sich vielmehr die Frage gestellt, ob es in Zeiten der Energiekrise und explodierender Strompreise vertretbar sei, die Lichterketten einzuschalten. Schließlich erwärmt der Strom, der dabei fließt, weder Wasser noch den Herd oder die Heizung, sondern „nur“ die Herzen derer, die sich an dem Anblick erfreuen.

Zum Glück nur stromsparende LEDs

Und genau deshalb sagt Ingrid Eilingsfeld: „Ja, wir bringen unser Haus auch in diesem Jahr in der Adventszeit zum Leuchten.“ Zum Glück handele es sich bei den verwendeten Leuchtmitteln um LEDs. „Wir haben uns den Stromverbrauch mal durchrechnen lassen, er ist Gott sei Dank gering“, sagt die Scherlebeckerin. Und selbst wenn sie diesmal etwas tiefer in die Tasche greifen müssten: „Es gibt so viele Menschen, die sich an unserem Weihnachtshaus erfreuen. Zum Beispiel fragen Senioren aus dem Altenheim Gertrudenau und Schulkinder, wann es endlich wieder losgeht. Die können und wollen wir nicht enttäuschen.“

„Etwas Schönes tut in diesen Zeiten gut“

Die Eheleute rechnen damit, dass manch einer kein Verständnis dafür hat und ihre Entscheidung auf Kritik stößt. „Dennoch werden wir die Lichter einschalten. In den letzten Jahren mussten wir alle auf so vieles verzichten. Etwas Schönes tut in diesen Zeiten doch gut.“

Grundsätzlich achten die Eilingsfelds auf Energie-Einsparung, beispielsweise haben sie auf dem Dach eine Solarthermie-Anlage für warmes Wasser. „Im Übrigen erscheint es mir seltsam, dass wir alle Elektro-Autos fahren sollen, wenn der Strom doch so knapp ist“, sagt Ingrid Eilingsfeld. Dagegen seien ein paar LED-Ketten doch eine Kleinigkeit.

Damit fing bei Familie Eilingsfeld alles an: Der Nikolaus mit Schlitten und Rentier war das erste weihnachtliche Deko-Stück an ihrem Haus.

Damit fing bei Familie Eilingsfeld alles an: Der Nikolaus mit Schlitten und Rentier war das erste weihnachtliche Deko-Stück an ihrem Haus. © Sebastian Schneider (Archiv)

Vor dem ersten Advent gehen die Lichter an

Los geht die Lichtershow am Weihnachtshaus in der Behrensstraße immer am Freitag vor dem ersten Advent: Dann kommen Freunde und Nachbarn dort zusammen, es gibt Glühwein und Grillwürstchen – und sobald die Dunkelheit einbricht, ein großes Hallo, wenn endlich alle Lämpchen strahlen. Darauf freut sich Ingrid Eilingsfeld sehr. 2022 ist erstmals Enkelsohn Milan dabei ist. Das Leuchten seiner Kinderaugen und die Freude all der anderen Menschen ist ihr den Aufwand wert. Einzige Einschränkung: „Bisher haben wir die Lichter von 17 bis 22 Uhr und zwischen 6.30 und 8 Uhr eingeschaltet. Diesmal verkürzen wir den Zeitraum ein wenig.“

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