Helmut Feldmann zum Scheitern der Sterbehilfe-Regelung „Eine Schande für den Bundestag“

Lesezeit

Helmut Feldmann gibt nicht so schnell auf. In jahrelangem Kampf erstritt der Marler das Recht auf Sterbehilfe: 2020 verkündete das Bundesverfassungsgericht das viel beachtete Urteil. Dieses Recht muss der Bundestag in ein klares Gesetz gießen. Doch zwei Entwürfe scheiterten in der Abstimmung am Donnerstag. „Das ist ein Verstoß gegen die menschliche Würde“, kommentiert Helmut Feldmann. „Das im Grundgesetz verankerte Selbstbestimmungsrecht des Menschen wird missachtet.“ Weil nun weiter kein Rahmengesetz in Kraft ist, weigerten sich viele Ärzte, Sterbehilfe zu leisten. Schwerkranke, die ihr Leben beenden wollten, bekämen keinen Zugang zu einem Betäubungsmittel.

Interviews im Fernsehen

Helmut Feldmann spricht von einer „Schande für den Deutschen Bundestag.“ Selbst im erzkatholischen Spanien habe das Parlament innerhalb eines Jahres die Legalisierung der Sterbehilfe beschlossen. In Deutschland dauere sein Kampf dafür jetzt schon siebeneinhalb Jahre.

Helmut Feldmann gab am Donnerstag Interviews im ZDF und bei Sat 1. Der Marler leidet er an der Krankheit COPD, will nicht qualvoll ersticken. Wenn das Leben für ihn unerträglich wird, will er den Verein Sterbehilfe Deutschland anrufen, in dem er Mitglied ist, ein Betäubungsmittel abholen (lassen), sich von seinen Lieben verabschieden und gehen. „Aber ich habe auch für andere gekämpft. Die tun mir von Herzen leid.“

Jahrelanger Kampf um Sterbehilfe: Erlebt Marler Helmut Feldmann Triumph im Bundestag?

Marler will Schröders Ausschluss aus der SPD - So antwortet die SPD-Spitze

Schulte-Kemper wendet Vermögensauskunft ab: Gläubiger machen mit Gerichtsvollzieher Druck