Laura Nolte hat den WM-Titel im Zweierbob auf ihrer Heimbahnn in Winterberg um einen Wimpernschlag verpasst. Nach vier Läufen auf der proppevollen Kunsteisbahn an der Kappe musste sich die Unnaerin mit ihrer Anschieberin Deborah Levi nur um fünf Hundertstelsekunden gegenüber Lisa Buckwitz und Geburtstagskind Vanessa Mark geschlagen geben. Als Dritte machte Kim Kalicki mit Leonie Fiebig das deutsche Podium perfekt.
„Wir können mit unseren Fahrten und auch mit den Starts sehr zufrieden sein“, war Nolte nach dem Rennen nicht unglücklich. „Am zweiten Tag haben wir oben überzeugt und auch in der Bahn lief es sehr gut.“ In der Tat, denn mit einem Top-Start im dritten und einem neuen Bahnrekord im vierten Durchgang gab das Duo alles, was möglich war.
Das merkte auch das tosende Publikum, welches das Bahngelände in ein pinkes „Laura-Nolte-Fanland“ verwandelte. „Es war Mega mit den ganzen Zuschauern an der Bahn“; freute sich auch die Pilotin. „Die haben eine sensationelle Stimmung verbreitet.“
Zeitverlust trotz Mega-Startzeit von Nolte/Levi
Die Entscheidung zugunsten von Buckwitz in einem denkwürdigen WM-Rennen fiel bereits im dritten Lauf als sie trotz eines Fehlers in der Kurve neun die beste Zeit ins Ziel brachte. Daran konnte auch Nolte/Levi mit einer Top-Startzeit von 5,45 Sekunden nichts ändern. In der Bahn verlor die 25-Jährige von oben nach unten kontinuierlich ohne dabei einen ersichtlichen Fehler zu produzieren. „Vielleicht waren es die Kufen“, mutmaßte Noltes Vater Lukas zwischen den Läufen.

Enges Rennen schon am Freitag
Wie knapp es am Ende zugehen würde, das hatte sich bereits am Freitag in den ersten beiden Läufen angedeutet. Hier hatte Buckwitz mit der Winzigkeit von vier Hundertstelsekunden vor Nolte gelegen. Kalicki war als Dritte weitere zwei Hundertstelsekunden zurück.
Monobob-Weltmeisterin Nolte hatte mit Startnummer eins gleich stark vorgelegt und in 55,93 Sekunden den neun Jahre alten Bahnrekord von Ex-Weltmeisterin Anja Schneiderheinze (56,54 Sekunden) geknackt. Dieser wurde dann umgehend von Kalicki auf 55,89 Sekunden geschraubt. Allerdings leistete sich Kalicki im zweiten Lauf einen kleinen Patzer und fiel auf Rang drei zurück.
„Die Startzeiten waren solide“, resümierte Laura Nolte die ersten beiden Durchgänge. „Wir werden auf jeden Fall noch zwei Hundertstel suchen für Samstag und mal schauen, was wir am Material noch machen können“, hatte sie hier bereits einen Angriff auf den Titel angekündigt.
Ganze fünf Hundertstel haben dazu am Ende gefehlt.