Blutiger Streit um Schleppergeld Angeklagte aus Hattingen können aufatmen

Blutiger Streit um Schleppergeld: Angeklagte können aufatmen
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Nach einem blutigen Streit um Schleppergeld müssen drei Erwachsene und ein Jugendlicher doch nicht ins Gefängnis. Die Richter am Essener Landgericht haben die 16 bis 49 alten Angeklagten am Mittwoch zu Bewährungsstrafen von 18 bis 24 Monaten Haft verurteilt. Vor allem der 16-Jährige konnte aufatmen: Für ihn hatte die Staatsanwaltschaft drei Jahre Jugendhaft gefordert.

Die syrischen Angeklagten waren im vergangenen Sommer mit einem Messer und einem Verkehrsschild auf Mitglieder einer einst befreundeten Familie losgegangen. Einer der anderen Männer wurde am Hals verletzt. Im Urteil des Essener Landgerichts war von potenzieller Lebensgefahr die Rede.

Einschleusung schlug fehl

Einer der Angeklagten soll 8.300 Euro entgegengenommen haben, um die illegale Einschleusung eines der späteren Opfer zu organisieren. Der Mann sollte von Schlepperbanden von Syrien über Algerien und Spanien bis nach Deutschland geschleust werden. Doch die heimliche Einreise schlug fehl.

Am Tattag war es um die Rückzahlung des Schleppergeldes gegangen. Die Richter haben den Angeklagten zwar zugutegehalten, dass sie provoziert worden sind. Die Eskalation sei trotzdem völlig unnötig gewesen. „Vernünftige Menschen wären sitzen geblieben“, sagte Richter Lukas Hempel beim Urteil. Er kenne kleine Kinder, die schon den Satz verinnerlicht hätten: „Hauen ist für Doofe.“