
Nicolas (44) und Jessika (43) Spadavecchia aus Datteln hoffen, dass ihr Hyundai Kona wieder auftaucht. © Sebastian Balint
Hakenkreuze und Penisbilder: Einbrecher verwüsten Haus von Familie Spadavecchia
Schlimmes Ende einer Reise
Als Familie Spadavecchia aus dem Österreich-Urlaub nach Datteln zurückkehrt, muss sie eine böse Überraschung verkraften: In ihr Haus an der Marktstraße wurde eingebrochen - aber das ist nicht alles.
Auf so eine Überraschung kann wohl jeder dankend verzichten. Als Nicolas (44) und Jessika (43) Spadavecchia mit ihren beiden Kindern (10 und 15 Jahre) am Samstagnachmittag (16.7.) aus dem Österreich-Urlaub nach Datteln zurückkehren, ahnen sie nichts Böses. Nach der langen Autofahrt wollen alle einfach nur noch die Füße hochlegen. Doch als Vater Nicolas Spadavecchia die Tür zu dem Einfamilienhaus an der Marktstraße öffnet, traut er seinen Augen nicht.
Unbekannte beschmieren Wände mit Hakenkreuzen
Der Fußboden ist bedeckt mit Mehl und Haferflocken. Auf die Wände im Flur sind Hakenkreuze und Penis-Bilder gemalt worden. Beim Blick in das Wohnzimmer der Familie fällt ihm sofort auf, dass der Fernseher nicht mehr da ist. „Das hat erstmal einen Moment gedauert, bis wir kapiert haben, dass bei uns eingebrochen wurde“, beschreibt der 44-Jährige die Situation. Er und seine Frau seien einfach nur schockiert gewesen. Das Ehepaar verlässt das Haus und ruft die Polizei. „Es hätte ja auch noch jemand im Haus sein können“, sagt Jessika Spadavecchia.
Nach dem Eintreffen der Polizei inspiziert das Ehepaar das Haus und stellt mit Schrecken fest, dass die ungebetenen Besucher sich im ganzen Haus ausgetobt haben. An einer Wand der Küche, direkt hinter der Sitzecke, läuft Eigelb herunter. Die Einbrecher hätten Eier an die Wand geworfen und Lebensmittel auf dem Boden verteilt und verschmiert, ärgert sich Jessika Spadavecchia.
Auch das Auto der Familie wurde in Datteln gestohlen
Die entspannten Tage in den österreichischen Bergen sind mit einem Schlag vergessen. Zwei glückliche Wochen verbrachten der Industriemechaniker und die Sozialversicherungsfachangestellte mit ihren Kindern in den Bergen. Ein Abenteuerurlaub, wie er im Buche steht. Die vierköpfige Familie unternimmt zum Beispiel eine Wildwasserfahrt mit einem extra dafür ausgelegten Schlauchboot. Und auch ans Canyoning wagen sie sich heran. Dabei begeht man eine Schlucht von oben nach unten durch Abseilen, Klettern, Springen, Rutschen, Schwimmen und sogar Tauchen. Der perfekte Urlaub wie Nicolas und Jessika Spadavecchia finden. Doch die unbekümmerten Tage sind jetzt dahin.
In den Zimmern der Kinder liegen Kleidungsstücke auf dem Boden, die Schubladen von Schreibtischen und Schränken wurden herausgerissen und der Inhalt auf dem Boden ausgekippt. Schnell steht fest: Die Diebe haben nicht nur den Fernseher aus dem Wohnzimmer gestohlen. Es fehlen alle TV-Geräte der Familie, außerdem Laptops, Spielekonsolen. Nahezu sämtliche elektronischen Geräte sind weg. Der geschätzte Schaden liegt bei insgesamt 10.000 Euro.
Damit die Spurensicherung der Kripo ihre Arbeit machen kann, warten Nicolas und Jessika Spadavecchia gemeinsam mit ein paar Polizeibeamten im Hof ihres Hauses. Und dann folgt der nächste Schock. „Wir haben draußen gestanden und plötzlich sagt mein Mann zu mir ‚Ey, dein Auto ist weg‘“, erinnert sich Jessika Spadavecchia und schlägt die Hände vor die Augen. „Wir waren so schockiert von dem Einbruch, dass wir das gar nicht registriert hatten.“
Die 43-Jährige hatte sich das Auto erst im Oktober des vergangenen Jahres gekauft. Ein leuchtend grün-gelber Hyundai Kona. „Den habe ich mir gegönnt“, sagt Jessika Spadavecchia. „Mit allem drum und dran. Bleibt der Wagen verschwunden, liegt der Schaden hier bei weiteren 16.000 Euro.
Doch es ist nicht allein der Schaden in Höhe von mindestens 26.000 Euro, der den Spadavecchias Bauchschmerzen bereitet. „Das ist ja unser Zuhause“, sagen sie übereinstimmend. „Und, dass jemand sich hier Zutritt verschaffen konnte, ist einfach kein gutes Gefühl.“ In den nächsten Tagen werde sie das Haus mit ihrem Mann renovieren, sagt die 43-Jährige. Die Kinder verdauen den Schock bei den Großeltern. Jetzt hofft das Ehepaar, dass zumindest das Auto bald wieder auftaucht.
Geboren und aufgewachsen in Marl. Ich habe mehrere Jahre als freier Mitarbeiter sämtliche Ressorts im Erscheinungsgebiet des Medienhauses Bauer mit Bildern, Texten und Videos beliefert. Seit 2018 gehöre ich als Redakteur der Redaktion Datteln an. Ich bin von Haus aus sehr neugierig, politisch interessiert und immer auf der Suche nach einer guten Geschichte, die gerne auch ans Herz gehen darf. Privat interessiere ich mich besonders für die Kultur in all ihren Facetten, die Fotografie sowie die gemischten Kampfkünste Mixed-Martial-Arts (MMA).