Von Abheben keine Spur Königsborn-Coach Kevin Jagusch erdet Spieler nach 5:1-Sieg

Von Abheben keine Spur - Kevin Jagusch erdet Spieler nach 5:1-Sieg
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Impulsiv am Spielfeldrand, die Dinge knallhart ansprechen, den Finger auch mal in die Wunde legen. So kennt man Kevin Jagusch, den Co-Trainer des Fußball-Landesligisten Königsborner SV, der am vergangenen Sonntag (6. November) Chefcoach Andreas Feiler beim Heimspiel gegen SW Wattenscheid 08 vertrat. Der KSV gewann mit 5:1. Von Selbstzufriedenheit ist beim Königsborner SV aber keine Spur. Auch das kennt man so.

Denn Kevin Jagusch weiß die Dinge oftmals richtig einzuschätzen. „Wir sind erstmal glücklich, dass wir gewonnen haben. Der Sieg war auch in der Höhe verdient“, sagt der Trainer als Erstes, um dann aber gleich wieder den Finger zu heben: „Wir hätten ruhig ein bis zwei Tore mehr machen können, selbst wenn es auch dafür nur drei Punkte gibt.“ Und weiter: „Es gibt vieles, was wir kritisieren müssen, aber das machen wir intern.“

Kritik an Zweikampfführung

Dem geneigten Beobachter des Königsborner Spiels sind die Dinge, die Jagusch missfielen, aber nicht verborgen geblieben. „Das hat nichts mit Zweikampfführung zu tun“, rief Jagusch beim Stand von 0:0 in der ersten Halbzeit nach einer Reihe eher halbherzig geführter Zweikämpfe seiner Spieler von außen auf den Platz.

Auch mit der überfälligen 1:0-Führung im Rücken sah Jagusch noch Verbesserungspotenzial. Sein KSV agierte ihm offenbar zu überhastet. „Lasst den Ball länger laufen“, war keine freundliche Bitte, die Jagusch in Richtung Mannschaft stellte.

Nach dem 2:0-Pausenstand lief es in Durchgang zwei deutlich besser beim KSV. Die Effektivität war zurück, nachdem Christopher Simon und auch Doppel-Torschütze Val-Leander Wettklo zunächst noch einige gute Möglichkeiten liegen gelassen hatten. Daniel Duda, Leo Mayka und Tim Kloeter schraubten das Ergebnis auf 5:1 hoch.

Königsborns Außenspieler Tobias Wittwer ärgert sich.
Königsborns Außenspieler Tobias Wittwer ärgert sich: Er ließ gegen SW Wattenscheid 08 eine gute Chance zu leichtfertig liegen. © Schürmann

Sonntag nach Berchum/Garenfeld

Es war − und auch das weiß Jagusch − ein Pflichtsieg gegen ein Team aus dem Tabellenkeller. Umso erleichterter war der Trainer nach Abpfiff: „Es hätte auch andersrum ausgehen können.“ Es sei egal, welche Mannschaft wo steht: In dieser Liga sei es überall schwer. „Wir können gegen Mannschaften von oben wie Hombruch gewinnen, dafür aber auch gegen Mannschaften von unten verlieren“, betont der Coach noch einmal.

Eine Sache sagt er aber auch aus voller Überzeugung: „Wenn wir unsere Leistung auf den Platz kriegen, werden wir unser Spiel auch immer positiv gestalten.“ Den kommenden Gegner SC Berchum/Garenfeld am Sonntag (Anstoß: 15 Uhr), werde Jagusch aus diesen Gründen nicht unterschätzen: „Ich will das nicht von der Tabelle abhängig machen.“ Auch so kennt man ihn.

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