Unverhoffter Doppelpacker für Gurbet Spor Bergkamen Von der Trainerbank auf den Platz

Von Christoph Golombek
Gurbet-Coach Sinan Bayram wird zum Matchwinner
Lesezeit

„Es juckt schon wieder. Mir hat das am Sonntag richtig viel Spaß gemacht“, denkt Gurbet-Spor-Trainer Sinan Bayram mit einem Lächeln an seinen Doppelpack gegen den SuS Lünern (5:3) zurück und kündigt gleich an, dass er gegen Tabellenführer TuS Hemmerde wohl wieder auflaufen wird.

Gurbet Sport Bergkamen mit Doppelerfolg

Aufsteiger Gurbet Spor Bergkamen hat sich mit zwei Siegen in Serie etwas Luft im Tabellenkeller verschafft und will nun die kleine Serie weiter ausbauen, um das Ziel „gesichertes Tabellenmittelfeld“ zu erreichen. Ein Erfolgsgarant für den Sieg in Lünern war Trainer Sinan Bayram. Der ehemalige Westfalenligaspieler, der unter anderem für den Lüner SV am Ball war, ist seit Februar dieses Jahres Trainer bei den Bergkamenern. „Mein Cousin Mikail Aquilino hatte mich vor einiger Zeit gefragt, ob ich nicht seine Mannschaft trainieren will“, erzählt Bayram, wie es zum Engagement beim B-Ligisten kam.

Damals spielte Aquilino allerdings beim VfL Kamen III, wo Bayram dann zum bisherigen Trainerteam dazukam. „Beim VfL passte es aber nicht mehr und nach einem Gespräch mit dem Vorstand habe ich mit entschlossen, das Jahnstadion zu verlassen“, erklärt Bayram. Ein alter Schulfreund lotste ihn zu Gurbet und zahlreiche seiner VfL-Spieler folgten dem Trainer.

Sinan Bayram ist seit über fünf Jahren raus

Dass Bayram selbst als Spieler für die Bergkamener aufläuft, war überhaupt nicht geplant. „Ich bin jetzt über fünf Jahre raus und alles andere als fit. Zudem halte ich von der Rolle des Spielertrainers nicht viel, da es schwierig werden könnte, wenn ich Dinge, die ich als Trainer einfordere, selbst nicht umsetzen kann“, erklärt der Coach. Momentan hat Gurbet allerdings viele Ausfälle zu verkraften, sodass Bayram kaum eine andere Wahl blieb. „Wir haben diese Saison viele gute Spiele gemacht und uns einfach nicht belohnt. Ich habe eine sehr junge Truppe, der an manchen Stellen die Erfahrung fehlt. Ich glaube schon, dass ich - auch wenn ich läuferisch nicht mehr der Stärkste bin - meiner Mannschaft in einigen Situationen mit meiner Erfahrung helfen kann“, erklärte der 36-jährige Bayram.

Sinan Bayram steht an der Seitenlinie.
Sinan Bayram hat am Wochenende auf dem Feld ausgeholfen. © Palschinski

So auch am vergangenen Sonntag, an dem der Aufsteiger einen anderen Weg ausprobierte. „Beim Spiel in Billmerich wollten wir unser Kurzpassspiel aufziehen, was auf dem Platz überhaupt nicht funktionieren konnte. In Lünern haben wir es anders gemacht, eher mit langen Bällen operiert und dann versucht, den Gegner offensiv zu pressen“, erklärt der Gurbet-Trainer seinen taktischen Kniff. Gegen Hemmerde soll nun der nächste Dreier her, auch wenn die Trauben beim Tabellenführer wohl etwas höher hängen dürften.