Kein Sportverein und keine Hundeschule soll es sein, sondern ein Hundeverein, der im Kreis Unna voranbringt, was Hunde und ihre Besitzer bislang noch vermissen: Initiatorin Cordula Jäschke hat ehrgeizige Ziele und braucht noch Unterstützung.
Ihr Collie „Denver“ braucht viel Auslauf – in einer Stadt mit Leinenpflicht und ohne Hundewiese eine tägliche Herausforderung für Mensch und Tier. „Wir möchten uns als Halter organisieren, um in der Politik und in der Bauernschaft etwas zu unseren Gunsten zu erreichen“, formuliert die Unnaerin.
Es fehle nicht nur in Unna allerhand für zufriedene Hunde, aber auch für zufriedene Mitbürger – mancher soll sich ja schon mal von Hund oder Hinterlassenschaft belästigt fühlen.
Mehr Abfallkörbe auf den Gassirunden
Es fange schon an bei Abfallkörben, die ausgerechnet an den Gassirunden oft nur spärlich aufgestellt würden. Sie selbst sammle die Häufchen von ihrem Collie „Denver“ und Mischlingshündin „Nami“ stets mit Tütchen auf – entsorgen könne man den Hundekot unterwegs aber nur selten sehr schnell.
Bei einem Spaziergang zur Uelzener Heide fällt es auf: Am Sportplatz des SSV Mühlhausen und an der benachbarten Jugendhütte steht jeweils ein Abfallbehälter – übrigens beide an diesem Mittwoch schon gut gefüllt. Auf dem Pfad zum Naturschutzgebiet, den Hundebesitzer gern nehmen, folgt aber kein Eimer mehr.

Mehr Abfallbehälter und vielleicht dann auch weniger Unmut über Häufchen – dafür will sich Cordula Jäschke in einer Gemeinschaft von gleichgesinnten einsetzen. Auch Spender mit Hundekotbeuteln, wie sie es in einigen Städten schon gebe, seien grundsätzlich eine feine Sache, auch wenn leider mancher Hundebesitzer gern mal einen großen Griff für die nächsten Tage mache, wie Jäschke zugibt. Ein Hundeverein könne aber auch dabei etwas erreichen.
Und dann gibt es da noch den großen Wunsch nach einer Auslauffläche für die Vierbeiner. Unna habe da ein echtes Manko. Denn die Hundewiese im Bornekamp, die die Stadtverwaltung zur Verfügung stellt, sei in einem derart schlechten Zustand, dass sie mit ihren Hunden dort nicht mehr hingehe. „Knietiefe Löcher“, so Jäschke, gebe es dort.
Auslaufwiese für Hunde großer Wunsch
Ideal, so Cordula Jäschke, sei eine große, bislang vielleicht noch landwirtschaftlich genutzte Fläche, die für eine erschwingliche Pacht vom Verein für seine Hunde aufbereitet werden könnte.
Auslauf sei für viele Hunderassen eines der größten Bedürfnisse. In Unna gelte aber praktisch ganzjährig Leinenpflicht auch außerhalb von Brut- und Setzzeiten der Vögel und Wildtiere. „Die Hunde kommen einfach zu kurz – dafür zahlen wir unheimlich viel Steuern“, findet Jäschke. Als Verein könne man mit Lokalpolitikern Gespräche führen „und Leute im Rat aktivieren, die selber Hunde haben.“
Gründung eines Hundevereins im Kreis Unna
- Die Gründungsversammlung findet am Dienstag, 29. April, um 18.30 Uhr im Jugendraum des SSV Mühlhausen/Uelzen, Zum Osterfeld 13, in 59452 Unna statt.
- Es stehen eine Diskussion und die Festlegung der Vereinsziele sowie die Wahl des Vorstandes auf der Tagesordnung.
- Eingeladen sind alle interessierten Hundebesitzer und -freunde. Cordula Jäschke bittet um möglichst kurzfristige Ankündigung der Teilnahme an die E-Mail-Adresse: jaeschkecordulabeate@outlook.de.
Daher wolle man dort und bei Landwirten um Hilfe und Unterstützung werben. In Bad Tölz, wisse sie, habe sich eine Ratsfrau für Hunde stark gemacht, die Fraktionen überzeugt und am Ende sei der dortige Kurpark auch für – angeleinte – Hunde freigegeben worden.
Das Gemeinschaftsleben im Hundeverein soll dabei auch nicht zu kurz kommen. Es seien auch Vorträge von Tierärzten, Giftködertrainings oder Agility-Kurse denkbar. Hundebesitzerin Cordula Jäschke ist überzeugt: „Nur wenn wir zusammenhalten, können wir etwas erreichen.“
