Polizeieinsatz in Recklinghausen beendet Verzweifelter Mann hält Altstadt in Atem

Großer Polizeieinsatz: Verzweifelter Mann hält die Altstadt in Atem
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Am Ende hatten die Überredungskünste der Polizeibeamten am Einsatzort Wirkung gezeigt: Der Mann verließ letztlich aus freien Stücken den Ort des Geschehens. Seit kurz nach 12 Uhr hatte er sich ungeachtet der Minustemperaturen auf dem oberen Parkdeck des Palais Vest aufgehalten, was in der Altstadt erhebliche Turbulenzen und Spekulationen hervorgerufen hatte. Weil zunächst nur wenige Eingeweihte wussten, was wirklich los war.

Etliche Streifenwagen waren um die Mittagszeit in der Recklinghäuser Altstadt aufgefahren. Unter anderem wurde der Altstadtmarkt mit Flatterband abgesperrt, Beamte wiesen Passanten zurecht, die durch die Absperrungen wollen. Vor allem die Schaumburgstraße sollte möglichst menschenleer gehalten werden.

Blick auf den abgesperrten Kaiserwall
Am nördlichen Ende des Kaiserwalls kann man aktuell nicht einfahren. © Ralf Wiethaup

Der Kaiserwall konnte nur noch in eine Richtung befahren werden, an der nördlichen Seite kam man nicht mehr hinein, ein Polizeiwagen versperrte dort die Zufahrt. Auffällig war zudem: Am Konrad-Adenauer-Platz standen Feuerwehrfahrzeuge und Rettungswagen in Bereitschaft. Auch das Palais Vest selbst war zum Teil gesperrt, bestimmte Zugänge wurden nicht zuletzt vom Recklinghäuser Ordnungsamt überwacht, das zur Unterstützung der Polizei herbeigerufen worden war.

Kein Wunder, dass in dieser Situation wilde Theorien die Runde machten: Von Bombendrohungen war da die Rede, auch von einer Geiselnahme. Die Polizei Recklinghausen hielt sich während des Einsatzes in gewohnter Form bedeckt, aus dem Präsidium verlautete lediglich, dass eine Gefährdung für Passanten, Kunden und andere Außenstehende nicht bestehen würde.

Auf dem Kaiserwall neben dem Palais Vest waren auch Notarzt und Rettungswagen vorgefahren.
Auf dem Kaiserwall neben dem Palais Vest waren auch Notarzt und Rettungswagen vorgefahren. © Jörg Gutzeit

Gegen 15.15 Uhr kam die Entwarnung: Der offensichtlich verzweifelte Mann hatte eingelenkt, die Absperrungen in der Altstadt wurden sukzessive abgebaut. Über die näheren Motive des Mannes wurde nichts bekannt.

In eigener Sache: In der Regel berichten wir auch in Abstimmung mit den beteiligten Behörden nicht über Suizidversuche oder Suizide selbst. In diesem speziellen Fall waren die Begleitumstände jedoch von Hunderten Passanten bemerkt worden, wir sehen uns deshalb in journalistischer Informationspflicht.

Befinden auch Sie sich gerade in einer schwierigen, vielleicht sogar verzweifelten Lebenssituation? Hilfe bekommen Sie zum Beispiel bei der Telefonseelsorge unter

Tel. 0800/111 0 111.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 10. Januar 2024.

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