Greifvogel legt Bahnverkehr zwischen Hamm und Dortmund lahm Strecke bei Kamen zeitweise gesperrt

Von Carola Schiller
Greifvogel legt Bahnverkehr zwischen Hamm und Dortmund lahm
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Am Donnerstagmorgen war die Zugverbindung zwischen Dortmund und Hamm vorübergehend gestört. Reisende mussten wegen einer Streckensperrung umplanen. Auf Anfrage bestätigte die Polizei, dass es bei Bönen einen Einsatz gab und die Gleise bei Bönen gesperrt werden mussten. Das beeinflusste den Bahnverkehr erheblich.

Die Folgen waren auch in Kamen spürbar. Zu diesem Zeitpunkt war noch unklar, was der Grund für die Störung war. Reisende mit dem Ziel Kamen berichteten später, dass laut Durchsagen Gegenstände auf dem Gleis liegen. Die Züge rollten eine andere Strecke und damit an Kamen vorbei.

Gegen 9.40 Uhr meldete die Polizei, dass die Gleise wieder frei sind. Als gesichert galt nur, dass Menschen nicht beteiligt waren.

Gegen Mittag erklärte die zuständige Bundespolizei Dortmund auf Anfrage unserer Redaktion den Hintergrund der Streckensperrung. Der Triebwagenfahrer habe auf der Fahrt durch Bönen einen Schlag verspürt und darauf eine Schnellbremsung eingeleitet habe. Als er den Zug verließ, um sich umzusehen, fielen im Blutspuren an der Lok auf. Daraufhin habe er die Polizei alarmiert.

Weil bei dieser ersten Meldung nicht ausgeschlossen werden konnte, dass Menschen zu Schaden gekommen waren, wurde die vollständige Rettungskette in Gang gesetzt und die Strecke gesperrt. Die Beamten der Kreisleitstelle Unna und der Bundespolizei haben nach ihrem Eintreffen das Gelände um die Gleise herum abgesucht. Dabei entdeckten sie schließlich einen tödlich verletzten Greifvogel.

Nach einer kurzzeitigen Sperrung der Bahnstrecke zwischen Dortmund und Hamm kam es zu reihenweise Verspätungen. (Symbolbild)
Nach einer kurzzeitigen Sperrung der Bahnstrecke zwischen Dortmund und Hamm kam es zu reihenweise Verspätungen. (Archivbild) © Stefan Milk

Um sicherzugehen, dass die Spuren am Zug tatsächlich von einem Tier stammen, wurden Proben von der Zugoberfläche genommen und einem sogenannten Hämoglobintest unterzogen. Damit konnte zweifelsfrei festgestellt werden, dass die Blutspuren nicht von einem Menschen stammen können.

Ob Menschen bei der Schnellbremsung verletzt wurden, ist nicht bekannt. Laut Bundespolizei hat sich niemand der Mitfahrenden bei den Beamten gemeldet und eine mögliche Verletzung angezeigt. Gegen 9.40 Uhr konnte der Zug die Fahrt fortsetzen.

Störungen durch Gegenstände auf den Gleisen kommen immer wieder vor.

Gegenstände auf den Gleisen können als gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr geahndet werden.