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Gesprächsangebot zu geplanten Windrädern in Unna-Steinen
Rechtsstreit droht
Die Frage, ob im Unnaer Ortsteil Steinen an der Ortsgrenze zu Werl zwei Windkraftanlagen gebaut werden, dürfte ein Fall für die Gerichte werden. Zunächst wollen der Kreis Unna und der Anlagenbauer „Abo Wind“ aber das gemeinsame Gespräch suchen.
Nachdem die Stadt Unna ihr gemeindliches Einvernehmen zum Bau zweier neuer Windkraftanlagen im Ortsteil Steinen abgelehnt hat, droht eine juristische Auseinandersetzung. Der Kreis Unna als Untere Emissionsschutzbehörde hat der Firma „Abo Wind“, die den Antrag auf Genehmigung der Windräder gestellt hatte, ihre Stellungnahme übermittelt. Tenor: Die Anlagen werden abgelehnt, weil die Stadt Unna ihr Einvernehmen verweigert hat und zudem ein Landschaftsplan existiert, der mastenähnliche Bauten in dem betroffenen Gebiet ausschließt.
Gespräch im September möglich
Die Firma „Abo Wind“, die ihren Sitz in Wiesbaden hat, teilte dem Kreis Unna in ihrer Erwiderung mit, dass sie das anders sehe. „Abo Wind“ machte zudem ein Gesprächsangebot im Rahmen eines Ortstermins. „Dieses Gesprächsangebot werden wir annehmen“, erklärte Andreas Schneider, Sachgebietsleiter Gewerblicher Umweltschutz und Abfallwirtschaft beim Kreis Unna, im Gespräch mit unserer Redaktion. Wegen der Sommerferien sei eine Terminierung noch nicht möglich gewesen, denkbar sei das Gespräch aber im September. In das geht der Kreis mit anwaltlicher Unterstützung. „Das ist ein sehr komplizierter Sachverhalt, bei dem auch die Rechtssprechung des Bundes zu berücksichtigen ist.“, so Schneider. Für den Kreis Unna sei das kein Alltagsgeschäft.
Keine Einwände der Luftfahrtbehörde
Die Luftfahrtbehörde Münster hat gegen den Bau der Windräder keine Einwände erhoben – für den Kreis durchaus überraschend. „Wir hatten damit eigentlich gerechnet, mit Blick auf die Einflugschneise für den Flughafen Dortmund“, so Schneider. Gleichwohl wird der Kreis Unna auf seiner Ablehnung auch beim Gesprächstermin beharren. Das aber bedeutet wohl auch, dass es einen Rechtsstreit über die Windräder geben wird. „Der Antragsteller hat schon so viele Gelder etwa in Gutachten investiert, dass er ein Gerichtsurteil haben will“, mutmaßt Schneider.
Nähe zu Naturschutzgebiet
Einen langen juristischen Streit hatte es auch schon um die Windräder im nahegelegenen Werler Stadtteil Hilbeck gegeben. „Die Windräder dort standen eine Zeit lang still“, erinnert sich Schneider. Hintergrund für den Rechtsstreit dort war der Artenschutz. Auch die Anlagen in Unna sollen in ökologisch wertvollem Gebiet entstehen. In unmittelbarer Nähe befindet sich das Naturschutzgebiet „Horster Mühle/Hemmerder Wiesen“.
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