Seit dem frühen Montagmorgen war die Feuerwehr im Gewerbegebiet an der Natorper Straße zu Wochenbeginn im Einsatz. Betroffen war dabei der Fleischverarbeitungsbetrieb FVZ. Die Feuerwehr hatte es mit einer ungewöhnlichen Herausforderung zu tun. Schon von Weitem war am Morgen dichter Rauch zu erkennen. Unser Reporter vor Ort meldete einen Großeinsatz verschiedener Löschzüge aus dem Kreis Unna und beschrieb, wie Flammen aus einem Gebäude schlagen.
Begonnen hat der Einsatz nach einer Alarmmeldung, die bei der Feuerwehr um 5.49 Uhr eingegangen war. Zu diesem Zeitpunkt hatte eine automatische Brandmeldeanlage in dem Fleischverarbeitungsbetrieb ein Signal ausgelöst.
Unterstützung aus den Nachbarstädten
Ein Erkundungstrupp der Feuerwehr vor Ort gewann schnell ein Bild von der Lage und stufte das sogenannte Einsatzstichwort hoch auf „Feuer 4“, was eine kreisweite Alarmierung von Feuerwehrgruppen bedeutet. Einsatzkräfte aus Unna, Schwerte, Fröndenberg und Kamen eilten zur Hilfe.
Unterdessen erwies sich die Belegschaft bei FVZ als umsichtig. Dem lauten Alarmsignal im Betrieb folgend evakuierte sie das Gebäude, sodass Gefahr für Menschenleben bald ausgeschlossen werden konnte. Die Brandschutzvorrichtungen im Gebäude trugen dazu bei, dass sich das Feuer nicht weiter ausdehnen konnte.
Geplatzte Leitung löst Einsatz aus
Zu dem Brand kam es, als eine sogenannte Thermalleitung geplatzt ist. Die transportiert heißes Öl, um damit Lebensmittel zu frittieren. Dieses Öl habe dann in einem Teilbereich des Betriebes den Brand ausgelöst, erklärte Holzwickedes Feuerwehrchef Enrico Birkenfeld in einer ersten Lagebeschreibung gegenüber den Reportern unserer Redaktion am Montagmorgen.
Am unmittelbaren Brandort setzte die Feuerwehr ein Sonderlöschmittel ein, das die Flammen abdeckt und ihnen den Sauerstoff nehmen soll. Der Einsatz von Wasser verbietet sich bei Ölbränden wegen der Explosionsgefahr.
Gegen 9 Uhr war die Rede von zwei Löschtrupps im Innenangriff im Gebäude. Zudem haben die Feuerwehren zwei Drehleitern in Position gebracht, um gegebenenfalls die Dächer angehen zu können. Eine dieser beiden Mannschaften musste tatsächlich eine Dachhaut öffnen, um die Lage dort zu begutachten. Zuvor hatte der Überflug mit einer wärmebildtauglichen Drohne einen Bereich aufgedeckt, der bedenklich heiß erschien.
Bereich um den Einsatzort abgesperrt
Die Polizei im Kreis Unna sperrte den Bereich um den Einsatzort bis zu Mittagszeit ab. Um 12.23 Uhr meldeten die Beamten, dass die Sperrungen auf der Natorper Straße, Schubertstraße, Massener Straße und Oelpfad aufgehoben wurden. Auch wenn die Kameraden vor Ort den Brand an sich zügig unter Kontrolle hatten: Einrücken konnte die örtliche Feuerwehr erst um 14 Uhr, wie Enrico Birkenfeld später am Nachmittag berichtete.
Bis dahin musste der Einsatzort vor allem gründlich auf potenzielle Brandherde kontrolliert werden. „Das Feuer hatte sich mitunter auch in die Dämmung ausgebreitet, die entsprechend an mehreren Stellen entfernt werden musste“, so Birkenfeld. Am frühen Nachmittag konnte die Halle dann an die Firmenverantwortlichen übergeben werden.
Die FVZ Convenience GmbH stellt verzehrfertige Fleischprodukte her, zum Beispiel Frikadellen und Schnitzel. Die Produktion wurde durch den Großbrand vorerst lahmgelegt. Alle Mitarbeiter, die vor Ort nichts mehr zu tun hatten, wurden vorerst nach Hause geschickt. Zuvor hatten sie stundenlang draußen gewartet und sich zwischenzeitlich im Verwaltungsgebäude aufgewärmt. Wann die Produktion wieder aufgenommen werden kann, ist unklar.
Videos und weitere Fotos sehen Sie auf hellwegeranzeiger.de
