14-Jähriger rettet Mutter das Leben Vater aus Gelsenkirchen soll nach Messerattacke ins Gefängnis

14-Jähriger rettet Mutter das Leben: Vater soll ins Gefängnis
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Es war blinde Eifersucht, die einen Familienvater aus Gelsenkirchen zum Messer greifen ließ. Vor rund sechseinhalb Monaten ist der 50-Jährige vor einem Cafe auf seine Ehefrau losgegangen. Dass er ihr nicht in den Hals gestochen hat, ist nur dem 14-Jährigen Sohn des Paares zu verdanken. Der Junge war gerade noch rechtszeitig dazwischengegangen. Jetzt soll der Vater ins Gefängnis.

Die Staatsanwaltschaft hat am Donnerstag fünf Jahre Haft beantragt – wegen Mordversuchs. „Er hat seine Frau als sein Eigentum betrachtet und wollte sie bestrafen, weil sie sich von ihm getrennt hat“, sagte Anklägerin Sonja Hüppe in ihrem Plädoyer am Essener Schwurgericht. „Er hat gedacht, dass er die Berechtigung hat, seiner Frau etwas anzutun.“

„Blackout“ zur Tatzeit

Der Angeklagte selbst hatte sich im Prozess auf einen „Blackout“ berufen. Er will sich an den Messerangriff nicht erinnern können. Sein großes Problem ist der Alkohol. Auch während der Tat war er so abgefüllt, dass jeder andere wahrscheinlich schon in Lebensgefahr im Koma gelegen hätte.

Inzwischen soll der 50-Jährige begriffen haben, was er seiner Familie angetan hat. Seine Hoffnungen setzt er angeblich auf eine Alkoholtherapie. „Er will seinen Söhnen beweisen, dass er doch ein guter Vater ist“, so Verteidiger Heinz-Walter Lindemann. Das Urteil soll in der ersten Aprilwoche gesprochen werden.