Einen Überblick verschaffen
Das Wichtigste zum Start: Verschaffen Sie sich einen Überblick. Dafür geht der aktuelle Monat oder auch einer der vergangenen Monate. Wie viel Geld ist ausgegeben worden? Wie viel Geld kam wieder rein? Daran lässt sich ableiten, was übrig bleibt und gespart werden kann. Und wenn kaum etwas zum Sparen übrig ist, geht der nächste Blick auf die Ausgaben. Lässt sich davon was vermeiden? Ein erster Schritt, um Orientierung zu erhalten.
Finanzierungen vermeiden
Die Angebote klingen verlockend. Sei es in der Innenstadt beim Shoppen oder vor dem Laptop. „0 %-Finanzierung“, ist der Begriff, der viele Kundenherzen höher schlagen lässt. Es klingt reizvoll, aber am Ende ist das Geld weg. Ganz egal, ob es dann 500 Euro auf einen Schlag sind oder 50 Euro pro Monat über das Jahr verteilt. Am Ende sind sie das gesamte Geld losgeworden und die monatlichen Fixkosten steigen temporär. Ein Tipp: Ein Preisvergleich kann helfen, um das günstigste Angebot zu filtern. Idealo.de oder guenstiger.de sind gute Optionen zum Preisvergleich.
Energiepreise vergleichen
Die Energiekosten sind gestiegen. Helfen können da Preisvergleiche. Der Wechsel zum Grundversorger ist aktuell naheliegend und kann mehrere hundert Euro im Jahr an Ersparnis bringen.
Außerdem: Auch in den eigenen vier Wänden lassen sich Energie und Geld sparen. Die Glühbirne kann ausgetauscht werden in eine energieeffiziente LED-Leuchte. Thermostate anbringen, die einen genauen Verbrauch an der Heizung anzeigen und zeitlich einstellbar sind. Und gerade in den Wintermonaten: Undichte Stellen an Fenstern und Türen absuchen und diese mit Isolierband abdichten. Zieht es weniger in den eigenen vier Wänden, können Heizkosten gespart werden. Es gibt zudem einige Heiz-Irrtümer, die unnötig Geld kosten können.
Streaming-Dienste sortieren
Netflix, Disney+, WOW (ehemals Sky Ticket), Joyn, RTL+ und Co.: Mittlerweile gibt es Streaming-Dienste en masse. Nicht nur für Serien und Filme, sondern ja auch für Musik. Hier lohnt es sich, den Überblick zu behalten: Wie viele dieser Dienste nutzt man wirklich regelmäßig? Und gibt es mittlerweile ein günstigeres Abo-Modell? Hat man mehrere TV-Streaming-Dienste, nutzt aber regelmäßig nur einen, können die anderen gekündigt werden, um Fixkosten zu sparen.
Einkäufe genauer planen
Blickt man am Ende eines Monats auf die Ausgaben für Lebensmittel, dürfte das für die ein oder andere Überraschung sorgen. Eine ideale Möglichkeit, um hier auch einiges an Geld zu sparen: Mahlzeiten wöchentlich vorplanen. Was möchte man essen und was benötigt man dafür? Benutzt man für ein Abendessen etwas mehr von den eingeplanten Zutaten, kann man sich das Mittagessen in der Kantine oder der Innenstadt am nächsten Tag sparen.
Ein Tipp für den Supermarkt: Auch mal den Blick in das unterste Regal werfen. Dort stehen meistens die Eigenmarken und etwas günstigeren Produkte. In den meisten Supermärkten sind die teuren Produkte oft auf Augenhöhe platziert.
Ungenutzte Stromgeräte ausschalten
Es klingt so simpel, ist aber ein echter Geldfresser, wenn man es nicht macht: Elektrogeräten den Stecker ziehen. Die Mehrfachsteckdose ausschalten, bevor man aus dem Haus geht. Oder aber den Stecker am Küchengerät ziehen, an dem das Licht dauerhaft leuchtet. Über das Jahr lassen sich hier teils kleinere dreistellige Geldbeträge einsparen. Aber auch die Vermeidung weiterer Stromspar-Irrtümer kann das Portemonnaie schonen.
Apps nutzen
Mittlerweile gibt es zahlreiche Apps für das Smartphone, die bei der Finanzplanung und beim Einkaufen helfen. Empfehlenswert sind hier: Finanzguru zum Tracken der eigenen Konten, Idealo als Preisvergleichs-App, mehr-tanken zum Vergleich von aktuellen Benzinpreisen sowie Bring!, um sich seinen Einkauf vorab zu organisieren. Alternativen zu diesen Apps lassen sich im Google Play Store (Android) oder dem App Store (Apple) finden.
Sich selbst Regeln aufstellen
Sich selbst kann man am besten disziplinieren, indem man Regeln aufstellt. Wie viel möchte man pro Monat ausgeben? Wie viel soll gespart werden? Eine ganz übliche Methode ist hier das 50-30-20-System. 50 Prozent des Einkommens für Fixkosten aufwenden (z.B. die Miete, das Auto oder das ÖPNV-Ticket und den Einkauf), 30 Prozent für Unterhaltung (Restaurantbesuche oder shoppen) und 20 Prozent fürs Sparen.
Sparziele definieren und umsetzen
Ein klares Ziel vor Augen zu haben, kann helfen, um mit dem Sparen zu starten. Legt man sich nicht konkret fest, wie viel mindestens gespart werden soll, birgt das die Gefahr, Dinge schleifen zu lassen.
Starten Sie ganz einfach: Sie möchten jeden Tag damit anfangen, Betrag X zu sparen. Der Start kann bereits mit einem Euro gelingen. Auch ein Monatsziel kann helfen, damit man sich das Thema nicht täglich vor Augen führt. Sobald das Einkommen auf dem Konto ist, den gewünschten Sparbetrag, der vorher definiert worden ist, einfach ablegen.
Keine Kredite aufnehmen
„Natürlich sollte man sich auch mal etwas gönnen“, sagt Boris Fahle im Gespräch mit unserer Redaktion. Er ist RN-Experte für Finanzen und Anlageberater. Wichtig ist, dass man seine finanzielle Situation genau im Blick hat. Und, was man nie tun sollte, ist, einen Kredit aufzunehmen, um in Wertpapiere zu investieren. Dieser Hebeleffekt kann durch die Schwankungen gefährlich werden, und ist ein Basisgrundsatz“, sagt der Experte.
„Der Zinses-Zins-Effekt“, so Boris Fahle, „ist die größte Erfindung aller Zeiten.“ Sein Tipp: „Frühzeitig anfangen zu sparen, und die Sparquote dem Einkommen anpassen.“
Was er rät: Lieber eine langfristige Anlagestrategie überlegen. Das kann zum Beispiel ein ETF sein, in dem man monatlich einzahlt. Anfangen kann man hier bereits mit einer Sparrate von 25 Euro im Monat.