Gaspreise an der Börse stark gesunken Expertin erklärt, was Verbraucher jetzt tun sollten

Gaspreise an der Börse stark gesunken: Expertin erklärt, was Verbraucher jetzt tun sollten
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Extrem hohe Energiepreise haben die Gasrechnungen für viele Verbraucherinnen und Verbraucher seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine vor mehr als einem Jahr massiv in die Höhe getrieben. Und die Endpreise, die der ganz normale Kunde bezahlen muss, sind trotz der Gaspreisbremse noch immer sehr hoch.

Dabei haben sich die Erdgaspreise an den Energiebörsen inzwischen wieder deutlich entspannt. Am 29. August 2022 beispielsweise wurde eine Kilowattstunde Gas an den Börsen für 31,586 Cent gehandelt. Aktuell liegt der Preis nur noch bei einem Bruchteil, nämlich bei 4,363 Cent.

Die meisten Grundversorger, die in den jeweiligen Kommunen die Gasversorgung sicherstellen müssen haben diese Preisentwicklung bisher nicht an Ihre Kundinnen und Kunden weitergeben. Die jeweils verfügbaren Alternativversorger dagegen schon.

Das zeigt auch ein Vergleich unter 74 willkürlich ausgewählten Städten und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen. Anders als vor einem halben Jahr ist inzwischen nahezu überall der Grundversorgungs-Tarif die teuerste Erdas-Variante, die man wählen kann.

„Raus aus der Grundversorgung“

Da stellt sich die Frage: Was sollte man als Verbraucher jetzt tun? Für Christina Wallraf, Referentin für den Energiemarkt bei der Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf, ist die Sache klar: „Es gilt wieder die alte Weisheit: ,Raus aus der Grundversorgung‘, zumindest in den meisten Städten“, sagt sie. Das gelte insbesondere dann, wenn der Grundversorger deutlich oberhalb der Preisbremsen liege: „Dann sollte man den Tarif wechseln.“

Da in den Grundversorgungs-Tarifen nur eine Kündigungsfrist von zwei Wochen gilt, ist ein solcher Wechsel jederzeit problemlos möglich.

Dabei könne es natürlich auch eine Option sein, zum Sondertarif eines Grundversorgers zu wechseln: „Aber natürlich nur, wenn hier die Preise niedriger sind“, sagt Christina Wallraf.

„Spätestens bis zum Sommer würde ich wechseln“

Im Übrigen rät sie, nicht automatisch zum vermeintlich günstigsten Unternehmen zu wechseln: „Also beim Vergleichsportal ruhig ein wenig nach unten scrollen.“ Schließlich wäre es nicht besonders ratsam, zu einem Gasanbieter zu wechseln, der bereits in der Vergangenheit Probleme bereitet habe. „Eine kurze Internetrecherche über einen Anbieter bringt schnell Klarheit“, sagt Christina Wallraf.

„Spätestens bis zum Sommer würde ich wechseln“, sagt die Verbraucherschützerin. Deshalb sollte jeder und jede die Restlaufzeit und Kündigungsfrist des laufenden Gasvertrags im Blick haben.

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