
Schulleiterin Regina Brautmeier (l.) im Gespräch mit Dattelns Feuerwehrchef Christian Wojtys. © Sebastian Balint
Gas-Alarm im Comenius-Gymnasium Datteln: Kriminalpolizei ermittelt
Schule musste evakuiert werden – mit Video
Am Donnerstagmorgen (2.6.) wurde die Dattelner Feuerwehr zum Comenius-Gymnasium gerufen. Schüler und Lehrer hatten einen Gasgeruch wahrgenommen und Augen- und Atemwegsreizungen gemeldet.
Der Alarm ging um 9.47 Uhr bei der Dattelner Feuerwehr ein. Gemeldet wurde ein gefährlicher Stoff, in diesem Falle die Befürchtung, es könne sich um ein Gas handeln. Schüler und Lehrer hatten einen entsprechenden Geruch wahrgenommen, außerdem meldeten sich mehrere Schüler mit Augen- und Atemwegsreizungen. Die Schule wurde daraufhin geräumt.
„Nach der Alarmierung dauerte es etwa fünf Minuten, bis wir vor Ort waren“, erklärt Feuerwehrsprecher Sebastian Kiffer auf Nachfrage. Den Lehrkräften des Gymnasiums sei es in diesem Zeitraum gelungen, das gesamte Gebäude zu räumen und sowohl Schüler wie auch das gesamte Personal zu evakuieren, berichtet Kiffer.
Ein Schüler sei anfangs vermisst worden, erklärt Sebastian Kiffer. Kräfte der Feuerwehr machten sich daraufhin mit Atemschutzgeräten auf die Suche nach dem Schüler, konnten diesen jedoch nicht im Gebäude finden. Wie sich später herausstellte, hielt sich dieser Schüler bereits im Freien auf.

Die Schüler wurden auf dem Schulhof mit Wasser versorgt. © Sebastian Balint
70 Schüler meldeten Beschwerden an Augen und Atemwegen. 40 von ihnen mussten noch vor Ort notärztlich versorgt werden. Sechs Schüler wurden zur Weiterbehandlung in Krankenhäuser in der Umgebung gebracht. Ein weiterer Trupp habe sich zeitgleich ins Gebäude begeben, um nach der Quelle des Gasgeruchs zu suchen. Auffällig dabei: Die Sensoren der Einsatzkräfte schlugen nicht an. „Bei den Gasen, die hier austreten könnten, hätten unsere Sensoren angeschlagen“, versichert Feuerwehrmann Sebastian Kiffer.
Schulbetrieb eingestellt - Eltern holen ihre Kinder ab
Die Feuerwehr konnte ebenso ausschließen, dass im Chemieraum gelagerte Stoffe für die gesundheitlichen Beschwerden verantwortlich sind. Dass es sich um die Folgen eines Streichs, bzw. eines schlechten Scherzes handeln könnte, etwa durch das Versprühen von Pfefferspray oder einem anderen Reizgas wollte der Feuerwehrsprecher nicht ausschließen, verwies aber auf die Zuständigkeit der bereits anwesenden Kriminalpolizei.
Auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigt Polizeisprecherin Corinna Kutschke die Ermittlungen der Polizei. „Wir wissen zwar nicht, was versprüht wurde, gehen aber auch von einem Reizgas, wie zum Beispiel Pfefferspray aus“, so Kutschke. Es sei daher eine Anzeige gegen unbekannt wegen gefährlicher Körperverletzung geschrieben worden. „Vielleicht meldet sich ja noch jemand, der etwas gesehen hat oder etwas weiß.“
Die Kinder, deren Beschwerden nicht so stark waren, wurden von ihren Eltern an der Schule abgeholt. Zuvor wurden sie durch die eingesetzten Ärzte vor Ort darüber aufgeklärt, wie sie ihre Beschwerden selbst behandeln können und worauf sie im weiteren Verlauf achten müssen. „Der Schulbetrieb wurde für den heutigen Tag eingestellt“, erklärt Feuerwehrsprecher Sebastian Kiffer.
Geboren und aufgewachsen in Marl. Ich habe mehrere Jahre als freier Mitarbeiter sämtliche Ressorts im Erscheinungsgebiet des Medienhauses Bauer mit Bildern, Texten und Videos beliefert. Seit 2018 gehöre ich als Redakteur der Redaktion Datteln an. Ich bin von Haus aus sehr neugierig, politisch interessiert und immer auf der Suche nach einer guten Geschichte, die gerne auch ans Herz gehen darf. Privat interessiere ich mich besonders für die Kultur in all ihren Facetten, die Fotografie sowie die gemischten Kampfkünste Mixed-Martial-Arts (MMA).