Die Meinungen sind gespalten: Die Entscheidung des Fußballkreises Unna-Hamm, die Anzahl der D-Kreisligen zu reduzieren, hat für Diskussionen und unterschiedliche Reaktionen bei den betroffenen Vereinen gesorgt. Während die meisten Verantwortlichen die Maßnahme als notwendigen Schritt zur Verbesserung der Wettbewerbsstruktur begrüßen, sehen andere in dem Vorgehen nur einen Zwischenschritt und hoffen auf die gänzliche Abschaffung der Kreisliga D.
Mikail Bulut, Vorsitzender von Gurbet Spor Bergkamen
„Unsere zweite Mannschaft spielt in der D-Liga. Am liebsten hätten wir gar keine D-Liga mehr. Es gibt jedes Jahr fünf, sechs Mannschaften, die sich während der Saison zurückziehen. Dadurch haben alle anderen Teams, die dabei bleiben, zwischenzeitlich lange spielfrei. Für einige Teams ist es dann ein verlorenes Jahr, andere wollen nur hobbymäßig spielen.
Ich persönlich hätte lieber eine oder zwei C-Kreisligen mehr, in denen es dann zum Beispiel nur zwei fixe Aufsteiger aus vier Liegen gibt. Das würde die Qualität der untersten Liga deutlich anheben. Dass es jetzt nur noch eine D-Liga gibt, ist aber schon mal ein positiver Schritt.“
Marc-Oliver Kraus, 2. Vorsitzender FC TuRa Bergkamen
„Ich habe damit gerechnet, dass das passiert. Schon die letzten Jahre haben sich während der Saison immer mehr Mannschaften zurückgezogen. Eine große Liga zu haben, ergibt einfach mehr Sinn. Daher ist es in meinen Augen eine sinnvolle Entscheidung.
Unsere Dritte hat somit weniger spielfrei, Nachteile sehe ich eigentlich gar keine. Ich denke nicht, dass es am Ende 34 Spiele werden. Wenn doch, dann sollte auch das machbar sein und hat schon seinen Reiz, denn ich bin ein Freund von großen Ligen.“
Mohammed Amer, Trainer SV Stockum II
„Ob es wirklich 34 Spiele werden, bezweifle ich. Wir haben die letzten Jahre gesehen, wie schnell es gehen kann, dass sich Teams abmelden und somit den anderen Mannschaften schaden. Das sollten sich die Vereine im Vorfeld besser überlegen, Rückzieher in der Saison finde ich nicht fair.
Ein Nachteil der großen Staffel sind jetzt natürlich die weiten Auswärtsfahrten. Das wird schon eine Herausforderung. Ein Aufstieg ist zudem für alle Teams deutlich schwieriger geworden. Wir wollen mit unserer Zweiten jedenfalls aufsteigen. Das ist unser klares Ziel. Dafür werden wir kämpfen.“
Torsten Springer, Vorsitzender TuS Niederaden
„Man sollte das jetzt einfach mal ausprobieren und dem ganzen Mal eine Chance geben. Wenn es nicht klappen sollte und sich als Reinfall darstellt, kann man es nächstes Jahr doch wieder rückgängig machen. Es sind viele Spiele für unsere Zweite, ja. Aber somit haben die Teams mit einem großen Kader auch die Möglichkeit, allen Spielern die erhoffte Spielzeit zu geben.
Ich hoffe nur, dass es nicht so viele Partien unter der Woche werden, da bei uns auch einige Akteure lange arbeiten müssen. Grundsätzlich ist die Staffel-Reduktion aber eine prima Sache. Es bringt doch nichts, wenn du nur sechs oder sieben Spiele pro Runde hast. Man sollte die Reform also positiv sehen. Ich denke, es wird gut sein. Einziger Nachteil sind für mich die weiten Auswärtsfahrten.“