Fußball-Kreisligist zieht Mannschaft zurück „Wir haben vermehrt Abmeldungen bekommen“

BSV Heeren zieht Frauenmannschaft aus der Kreisliga zurück
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Aus Lünen möchten immer mehr Vereine in den Fußballkreis Unna-Hamm wechseln und somit würden die Mannschaftszahlen deutlich steigen. Ein bereits heimischer Verein hat nun eine Mannschaft zurückgezogen. Das Team hat sich neu orientiert.

BSV Heeren zieht Frauenmannschaft zurück

Beim BSV Heeren gibt es seit gefühlt ewigen Zeiten den Frauenfußball. Die erste Mannschaft spielt aktuell in der Landesliga und somit ist Heeren der höchstspielende Verein im Frauenfußball. Nun musste allerdings die zweite Mannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet werden, weil ein Großteil der Spielerinnen sich vom Verein abgemeldet hat.

„Wir haben vermehrt Abmeldungen bekommen. Auch wenn wir es bis zum Schluss versucht haben, waren es am Ende einfach zu wenig Spielerinnen, die noch übrig geblieben sind“, begründet Marie-Claire Specht, Sportliche Leiterin beim BSV Heeren, die Abmeldung der Mannschaft vom Spielbetrieb und erklärt weiter: „Wir haben überlegt, mit einer Neuner-Mannschaft weiterzumachen, aber auch das war nicht mehr möglich.“

Marie-Claire Specht.
Marie-Claire Specht, Sportliche Leiterin beim BSV Heeren, hat vieles versucht, den Spielbetrieb in der zweiten Frauenmannschaft fortzuführen. Doch am Ende blieben nicht genug Spielerinnen übrig. © Michael Neumann

Viele der Spielerinnen sind inzwischen beim FC TuRa Bergkamen aufgeschlagen und haben dort nach mehreren Jahrzehnten wieder eine Frauenmannschaft gegründet. Für den BSV ein schwerer, aber offenbar unabkömmlicher Schritt, obwohl die erste Mannschaft eigentlich gut aufgestellt ist.

„Natürlich haben wir intensiv über eine Aufstockung aus der ersten Mannschaft nachgedacht, aber Woche für Woche fünf oder sechs Frauen runterzugeben, wäre auf Dauer nicht machbar“, führt Specht weiter aus.

FC TuRa Bergkamen wird nicht einspringen

Doch wäre es für die neuen TuRa-Frauen nun eine Alternative, die offenen Spiele zumindest teilweise zu übernehmen? „Wir wollen erst mal locker reinstarten und trainieren einmal pro Woche“, erklärt der neue Trainer André Freitag und lässt seinen Spielerinnen jede Wahlmöglichkeit: „Wenn eine mal keinen Bock hat, dann hat sie eben keinen Bock.“

Also bleiben die jeweiligen Gegner in der Frauen-Kreisliga A an den betroffenen Spieltagen ohne Ligaspiel. Somit wird aus der einstigen Liga mit 13 Teams nun eine deutlich kleinere Staffel mit inzwischen nur noch elf Mannschaften (auch der TuS Germania Lohaserholz hat seine Frauentruppe bereits abgemeldet) und dabei wird der Meister wohl den Gang in die Bezirksliga antreten. „Ob wir schlussendlich eine Neuner- oder Elfer-Mannschaft stellen, das lassen wir noch offen“, verdeutlicht TuRa-Coach Freitag erneut und betont: „Ich wollte eigentlich nichts mehr machen und fand meine freien Wochenenden ganz gut, aber einige sind dann doch Freunde geworden. Und als ich gefragt wurde, hab ich zugesagt.“

BSV Heeren würde gerne wieder Frauen-Reserve stellen

Damit dürfte die Kreisliga sich zukünftig über Zuwachs aus Bergkamen freuen, aber was passiert mit dem BSV Heeren? Verschwindet die Mannschaft nun dauerhaft von der Bildfläche der Kreisliga?

„Im nächsten Sommer wollen wir gerne wieder eine zweite Frauenmannschaft melden“, hat auch Specht die Hoffnung noch nicht aufgegeben und stellt allen verbliebenden Frauen in Aussicht: „Die Mädels, die noch da sind, dürfen sich natürlich in der ersten Mannschaft fit halten.“