Fusionen von Mannschaften? Neuer Chef des Stadtsportverbands will den Unnaer Fußball umkrempeln

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Fusionen von Mannschaften? Neuer Chef des Stadtsportverbands will den Unnaer Fußball umkrempeln

rnStadtsportverband Unna

Volker König ist der neue Vorsitzende des Stadtsportverbands Unna. In seiner Amtszeit will er einige Projekte angehen. Auch Fusionen von Fußballmannschaften sind ein Thema.

Unna

, 15.05.2021, 09:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eine große Überraschung war es nicht, als Volker König am vergangenen Dienstag (11.5.) zum neuen Chef des Stadtsportverbands Unna (SSV) gewählt worden ist. Schon bei der wegen zu hoher Inzidenzzahlen abgesagten Mitgliederversammlung im vergangenen November wäre er wohl der einzige Kandidat gewesen, der sich als Nachfolger von Bodo Micheel bereit erklärt hätte.

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Auch bei der jetzt nachgeholten Versammlung war er im Kandidatenkreis alleine auf weiter Flur. Im Kühlschiff der Lindenbrauerei wählten ihn die 15 anwesenden Vereinsvertreter einstimmig zum neuen Chef.

Großes Lob an Vorgänger Bodo Micheel: „Das war herausragend“

„Ich bin glücklich und zufrieden. Wenn man einstimmig gewählt wird, ist das immer eine tolle Sache“, sagt Volker König im Anschluss im Gespräch mit der Redaktion. Nach mehr als drei Jahrzehnten hat er nun Bodo Micheel abgelöst: „Bodo und sein Team haben im Stadtsportverband sehr gute Arbeit geleistet und sich immer um die Vereine bemüht. Das war wirklich herausragend“, lobt er.

Der gebürtige Münsteraner, den es mit sechs Jahren nach Massen verschlug, ist in Unna kein Unbekannter. Der 65-Jährige ist seit 47 Jahren Mitglied in der SPD und war bis Ende Oktober 2020 auch Fraktionschef der Genossen im Unnaer Stadtrat. Die Politik liegt ihm offenbar im Blut: Sein Vater Hermann König war in den Sechzigerjahren erster Beigeordneter der Stadt Fröndenberg.

Volker König eckte als Politiker auch mal an

Ganz reibungslos verlief Volker Königs Zeit in der Politik aber nicht, wie er auch selbst sagt. Die fristlose Kündigung einer Mitarbeiterin etwa brachte König vor einiger Zeit einen „Shitstorm“ ein. „Wenn man so etwas macht, dann ist man geächtet. Das ist so“, sagt König rückblickend und kann mit den Konsequenzen aber offenbar gut umgehen.

Darüber hinaus hatte der inzwischen pensionierte Kripo-Beamte auch einige Jahre den Vorsitz des Unnaer Sportausschusses inne. Dabei war es ähnlich wie bei der jetzigen Wahl zum SSV-Chef. „Es wollte keiner machen. Also bin ich eingesprungen“, so König. Generell kann man sagen, dass König eine gewisse Sportaffinität mitbringt: Er ist gleichzeitig der Vorsitzende des Behindertensportvereins Auf Geht‘s Unna.

Auf Volker König kommen Baustellen zu

Mit seinem neuen Posten will König in den nächsten zwei Jahren als SSV-Chef diverse Projekte angehen. „Es gibt einige Sportanlagen, die überholungsbedürftig sind oder vor dem Abriss stehen“, kommen voraussichtlich ein paar Baustellen auf König zu. Mindestens genau so wichtig ist ihm aber die Zusammengehörigkeit der Unnaer Sportvereine: „Die Gespräche der Vereine untereinander liegen mir am Herzen“, sagt er.

Volker König überreichte 2018 als Sportausschuss-Vorsitzender den Siegerpokal bei den Unnaer Hallenfußball-Stadtmeisterschaften an Mühlhausens Stephen Hutmacher. Dahinter applaudiert Königs Vorgänger im Stadtsportverband Unna, Bodo Micheel.

Volker König überreichte 2018 als Sportausschuss-Vorsitzender den Siegerpokal bei den Unnaer Hallenfußball-Stadtmeisterschaften an Mühlhausens Stephen Hutmacher. Dahinter applaudiert Königs Vorgänger im Stadtsportverband Unna, Bodo Micheel. © Neumann

Er habe auch Ideen, wie er das Miteinander der Klubs stärken möchte: „Viele Vereine können im Kinder- und Jugendbereich keine eigenen Mannschaften mehr aufbieten. Das Vorbild könnte die JSG Hellweg sein (Jugendsportgemeinschaft aus den Vereinen SSV Mühlhausen, SuS Lünern und TuS Hemmerde, Anm. d. Red.).

Zusammenschlüsse von Jugendmannschaften für den SSV-Chef denkbar

König wird konkret: „Vielleicht könnten wir noch mehr Zusammenschlüsse bilden. Die Jugendspieler aus verschiedenen Vereinen würden dann in einer Mannschaft spielen, bis sie Senioren sind und dann zurück in ihre Stammvereine gehen.“

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Fix sind diese Pläne allerdings noch nicht. König: „Dazu muss ich natürlich noch mit den Vorständen sprechen. Aber das wäre so eine Sache, die man durchdenken könnte.“ Der neu gewählte SSV-Chef hat also ein paar Ideen im Köcher. Für die Umsetzung hat er jetzt mindestens zwei Jahre Zeit.

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