Platz dürfte hier genug sein: Das Schloss Bückeburg hat mehr als 250 Räume.

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Fürstlich flanieren am Schloss Bückeburg in Niedersachsen

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Alexander zu Schaumburg-Lippe lebt in einer Unterkunft, die den Namen fürstlich verdient. Schloss Bückeburg in Niedersachsen erfreut Historiker – und Pferdefreunde.

Bückeburg

, 10.06.2021, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ein Hellweg galt im Mittelalter als derart wichtige Handelsstraße, dass es Vorschrift war, sie auf einer Breite von mindestens einer Lanzenlänge von jeglichem Bewuchs freizuhalten. Natürlich wurden nicht nur solche Vorgaben von den Herrscherhäusern penibel überwacht.

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Weil jeder Handelsreisende immer auch eine Schar zwielichtiger Gesellen anzog, brauchte es ab und zu eine befestigte Burganlage, um jederzeit nach dem Rechten sehen zu können. Zum Beispiel Schloss Bückeburg im gleichnamigen Ort in Niedersachsen.

Das ist Schloss Bückeburg:

Der Stammsitz des Fürstenhauses Schaumburg-Lippe wird seit seiner Erbauung im 14. Jahrhundert durchgehend bewohnt. Zurzeit nennt Alexander Prinz zu Schaumburg-Lippe die prächtige Anlage samt Schlossgarten, Teich und fürstlicher Hofreitschule sein Zuhause.

Als das Schloss das erste Mal im 13. Jahrhundert in den Büchern Erwähnung findet, trägt es den Namen „buckeborch“ und war von nicht so imposanter Gestalt wie heute. An den Wohn- und Wehrturm sind im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Flügel und Gebäudeteile angebaut worden.

Als das Schloss das erste Mal im 13. Jahrhundert in den Büchern Erwähnung findet, trägt es den Namen „buckeborch“ und war von nicht so imposanter Gestalt wie heute. An den Wohn- und Wehrturm sind im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Flügel und Gebäudeteile angebaut worden. © von Braunschweig

Schloss Bückeburg hat sich im Laufe der Jahrhunderte von einer eher kleinen befestigten Anlage zu einem weitläufigen und auf vielfältigen Tätigkeitsfeldern aktiven Betrieb entwickelt.

Mehrere Restaurants, ein eigenes Forstamt, eine Meierei, die Reitschule und sogar ein Ruheforst sorgen dafür, dass der Besucher vor den Ausflug ein „Tages“ hängen und dementsprechend Zeit mitbringen sollte.

Was sollte jeder unbedingt sehen?

Schon auf dem kurzen und schönen Weg über eine kleine Allee zwischen Parkhaus und Schlossanlage wird gleich eine Entscheidung fällig: Was darf es zuerst sein? Das Schloss mit seiner gelben Front und den grauen Flügelgebäuden? Oder sollte lieber der fürstlichen Hofreitschule die Aufwartung gemacht werden?

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Egal, wer das Rennen für sich entscheidet: Beides ist eigentlich Pflicht bei einem Besuch der fürstlichen Anlage. Dabei bietet Bückeburg mit seinen mehr als 250 Räumen alles, was den herrschaftlichen Charme eines Schlosses ausmacht: Prunk, Großzügigkeit und lebendige Vergangenheit.

Schloss Bückeburg ist der Stammsitz des Fürstenhauses Schaumburg-Lippe.

Schloss Bückeburg ist der Stammsitz des Fürstenhauses Schaumburg-Lippe. © von Braunschweig

Bei der Reise zu Jahrhunderte alter Schönheit imponieren vor allem der Goldene Saal und der große Festsaal. Auch wenn es noch ein bisschen hin ist, lohnt es sich schon mal einen Besuch in der Adventszeit vorzumerken, wenn der „Weihnachtszauber“ ausgerufen wird.

Zahlreiche gepflegte Grünflächen und alte Bäume

Wer nach all dem Gold gerne ein bisschen Grün möchte: Der weitläufige Garten ist des Schlosses absolut würdig. Die gesamte Anlage ist von einem Teich und Rasenflächen umgeben. Und die Bäume, die sich wohlgeordnet in den Weg stellen, wirken mitunter so alt, als seien schon des Fürsten Ur-Urahnen unter ihren Blätterdächern flaniert.

Im weitläufigen Park stehen viele alte Bäume, die mit ihrem Wuchs fast selbst Kunstwerke sind.

Im weitläufigen Park stehen viele alte Bäume, die mit ihrem Wuchs fast selbst Kunstwerke sind. © von Braunschweig

Am Ende des Schlossparks schließt sich dann eine weitere nicht minder pompöse Grünfläche an, an deren Stirnseite sich das prächtige Mausoleum der Fürstenfamilie stolz in den Himmel reckt.

Das Mausoleum ist 1911 erbaut worden und hat die größte Goldmosaikkuppel in Europa.

Das Mausoleum ist 1911 erbaut worden und hat die größte Goldmosaikkuppel in Europa. © von Braunschweig

Fast zwei Dutzend hohe Herrschaften haben hier bereits ihre letzte Ruhestätte gefunden. Und die Goldmosaikkuppel ist mit einer Fläche von 500 Quadratmetern einzigartig in ganz Europa. Das Mausoleum ist an den Wochenenden für Besucher geöffnet. Im Vorfeld können Führungen gebucht werden.

Wo können Reisende übernachten?

Bückeburg ist vielleicht nicht groß, dafür aber auf Touristen sehr gut eingerichtet. Schon in unmittelbarer Nähe des Schlosses finden sich einige Hotels und Pensionen, in denen sich ausreichend Ruhe für den kommenden spannenden Tag sammeln lässt.

Wie kommt man hin?

Wer mit dem Zug nach Bückeburg kommt, hat vom Bahnhof lediglich einen rund einen Kilometer langen Weg zu überbrücken. Angesichts der vielen Schritte, die sich hier machen lassen, wirkt das fast wie ein Klacks.

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Reisende mit dem Auto verlassen die Autobahn 2 an der Ausfahrt Bad Eilsen West und folgen anschließend der guten Ausschilderung in den Ortskern von Bückeburg und zum dortigen Parkhaus direkt am Schloss.

Picknick-Tipp

Mit der Hofreitschule im Rücken und dem Schloss als Ausblick können Ausflügler auf den Bänken ihre Mitbringsel essen. Und wenn das nicht reichen sollte: Vor dem Schloss stehen Pavillon und Wagen, in denen Waffeln und Bratwurst angeboten werden.
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