Haus in Ardey nach Brandkatastrophe unbewohnbar Fröndenberger Familie sucht dringend eine Wohnung

Haus in Ardey nach Brand unbewohnbar: Familie sucht dringend eine Wohnung
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Familie M. aus Fröndenberg konnte sich am Tag des Feuers unverletzt aus dem Haus retten. Das ist das Wichtigste – und dennoch aktuell das einzig Positive, das nach dem Brand an der Ardeyer Straße bleibt.

Nun, nach wenigen Tagen, belasten die Geschehnisse die Familie so sehr, dass wir stattdessen mit Schwiegervater Reiner K. sprechen. Er erzählt, dass die Entdeckung des Brandes am Vormittag des 3. April quasi zufällig erfolgt sei.

Der Vater von Thomas M., der das Haus einst selbst erbaut hat, wollte den Erzählungen nach mit seiner Frau wegfahren. Da fiel ihm auf, dass die im Flur angebrachte Steuerung der Photovoltaikanlage nichts anzeigte. So ging er in den Keller zum Versorgungsraum, wo sich der Batteriespeicher und der Gas-, Wasser- und Stromanschluss befanden. Als er die Tür öffnete, drang ihm laut K. bereits tiefschwarzer Qualm entgegen. „Geistesgegenwärtig öffnete er noch ein Fenster als Rauchabzug, ging hoch und sorgte dafür, dass alle das Haus verlassen“, so Reiner K.

Besonders für die Ehefrau von Thomas M. hätte es gefährlich werden können: Sie befand sich im Obergeschoss und war in ein berufliches Telefonat vertieft. Auch sie öffnete vor der Flucht noch ein Dachflächenfenster, rettete dann ihr eigenes Leben sowie das ihres Hundes. Umgehend wurde die Fröndenberger Feuerwehr alarmiert. Mit sogenannten Gellöschern der Feuerwehr aus Werne gelang es den Einsatzkräften schließlich, den Brand zu löschen.

Doch damit ist die persönliche Katastrophe für die Familie noch lange nicht ausgestanden: Das Haus ist bis auf Weiteres unbewohnbar. Erst in etwa zwei Monaten werde Klarheit darüber herrschen, was die Familie überhaupt noch aus dem Haus nutzen kann.

Der Versorgungsraum im Keller.
In diesem Raum brach das Feuer aus. © Marcel Drawe

Bis es dann saniert ist, wird es laut einer ersten Einschätzung der Gutachter etwa acht bis zwölf Monate dauern. Für die im Haus lebenden Eltern von Thomas M. konnte dank des breiten Netzwerks bereits eine Ferienwohnung in Ardey gefunden werden. „Die Vermieter haben gleich erklärt, dass sie auch längere Zeit dort wohnen können“, freut sich Reiner K.

Ein größeres Problem sei es aber für die Eheleute Thomas und Julia M., ihren Sohn und den kleinen Havaneser-Hund, eine möblierte Wohnung zu finden. Die Zeit drängt: „Der 14-Jährige besucht die Gesamtschule Fröndenberg und sollte spätestens nach den Osterferien wieder geregelt am Unterricht teilnehmen können“, so Reiner K. Aktuell ist die Familie in einer Ferienwohnung an der Möhne untergebracht. Diese Wege werden dann, da beide Eltern berufstätig sind, zu lang.

Hilfe von Nachbarn und Freunden

Trotz aller Belastungen bemüht sich die ganze Familie, nach vorne zu schauen. „Zuerst möchten wir Danke sagen“, sagt K. Schon am Tag des Brandes sei aus der Nachbarschaft, von Freunden, Vereinskameraden und Arbeitskollegen viel Zuspruch gekommen. Es gab aber auch schon auch praktische Hilfe.

Beim Einkauf von Kleidung für die nächsten Tage im Kaufhaus Schnückel hätten die Mitarbeiter der Familie einige Werbegeschenke mitgegeben. „Sie konnten nur sich retten und haben sonst alles verloren“, sagt Reiner K. Die Eltern von Thomas M., die das Haus selbst gebaut haben, seien ebenso traumatisiert wie seine Frau.

Thomas M. in einem der Kellerräume.
Der Zustand des Hobbyraums zeigt das Ausmaß der Schäden. © Marcel Drawe

Thomas M. sei fast ständig am Ort des Geschehens, da verschiedene Gutachter bis hin zum Chemiker dort laufend Überprüfungen vornehmen müssen. Durch den aggressiven Rauch des Batteriespeichers der Photovoltaikanlage ist auch Tage nach dem Brand ein längerer Aufenthalt kaum möglich – auch nicht mit Schutzkleidung.

Der Vater arbeite selbst in der Versicherungsbranche und sei grundsätzlich sehr gut abgesichert. Doch stehe schon jetzt fest, dass durch die lange Sanierungsphase trotzdem ein großer wirtschaftlicher Schaden auf die Familie zukomme. Die anstehenden Tätigkeiten helfen aktuell dabei, nicht in ein Loch zu fallen.

Nun hoffen alle zuerst auf eine Wohnung in Fröndenberg – und dann auf eine schnelle Sanierung.

Zum Thema

Wer der Familie bei der Wohnungssuche behilflich sein kann, kann sich jederzeit per E-Mail an froendenberg@rubens.de melden.

Reiner K. im Interview auf hellwegeranzeiger.de/froendenberg