Fridays for Future Recklinghausen Klimaaktivisten wenden sich von Greta Thunberg ab

Klimaaktivisten wenden sich von Greta Thunberg ab
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Bei den „Fridays for Future“-Aktivisten in Recklinghausen wächst das Unverständnis. Dass die Klimaschutz-Ikone Greta Thunberg sich auf der Bühne anstatt zum Klima wiederholt zum Nahost-Krieg äußert und sich dabei offenbar gegen Israel positioniert, sorgt für Frust.

„Lasst uns bitte auf das Klima konzentrieren“, appelliert Peter Gerwinat. Der Sprecher der Recklinghäuser Ableger von Fridays for Future und Parents for Future meint: „Wir schaffen uns auf diese Weise Probleme, die wir gar nicht lösen können.“ Heißt im Umkehrschluss: Der Klimawandel ist als Problem schon groß genug.

In Gesprächen hätten sich die Recklinghäuser Klimaschützer einmütig darauf geeinigt, dass sie Thunbergs Kurs ablehnen.

Gerwinat habe selbst erlebt, wie der Nahost-Krieg Gräben in der Gesellschaft aufreiße. Ihn habe die Debatte bereits Freundschaften gekostet. Der Recklinghäuser betont: „Es ist schlimm, was gerade in Israel und im Gazastreifen passiert.“ Doch was Greta Thunberg zuletzt von sich gegeben habe, sei ein absolutes „No-Go“. Auf einer Demo in Amsterdam hatte Thunberg vor Zehntausenden Teilnehmern mehrfach skandiert: „No climate justice on occupied land“ („Auf besetztem Land gibt es keine Klimagerechtigkeit“). Außerdem, erklärte sie, habe die Klimaschutzbewegung die Pflicht, „auf die Stimmen jener zu hören, die unterdrückt sind und die für Frieden und Gerechtigkeit kämpfen“.

Beide Aussagen richteten sich offenbar gegen Israel und vereinfachen eine Lage, die Peter Gerwinat vor allem für eins hält: „komplex“.

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