Klimaaktivisten von Fridays for Future haben anlässlich der in Bonn laufenden Zwischenverhandlungen für die nächste Weltklimakonferenz vor dem Kongresszentrum demonstriert. An der Kundgebung, die am späten Nachmittag startete, nahmen nach Angaben eines Polizeisprechers 130 Menschen teil.
Die Proteste verliefen friedlich und sollten nach einem geplanten Demozug am Abend zu Ende gehen, wie er weiter sagte. Wie die Klimaschutzbewegung mitteilte, reisten auch Aktivisten „aus schon heute am stärksten von der Klimakrise betroffenen Staaten wie Uganda und Namibia“ zu der Demonstration an.
Man wolle an diesem Freitag „die fossilen Teile von Politik, Finanzwesen und Wirtschaft daran erinnern, dass das Zeitalter von Kohle, Öl und Gas vorbei ist“, hatte die Aktivistin Luisa Neubauer vorab der Deutschen Presse-Agentur in Berlin gesagt. Während die Klimakrise unübersehbar eskaliere, versuchten Lobbyisten für Öl, Kohle und Gas, Klimaziele zu entschärfen, Sprache aufzuweichen und unter einem Deckmantel von grünen Versprechen fossile Geschäftsmodelle zu verlängern. „Doch das werden wir nicht zulassen.“
UN-Klimakonferenz in Bonn: Zehntägige Verhandlungen
Ein halbes Jahr vor der nächsten Weltklimakonferenz COP28 in Dubai hatten am Montag in Bonn zehntägige Zwischenverhandlungen begonnen. Die Verhandlungen werden als besonders schwierig eingestuft, weil von den Vereinigten Arabischen Emiraten als Gastgeber keine Schritte zur Beendigung der Energiegewinnung aus Öl und Gas erwartet werden.
Das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen, gilt angesichts der schleppenden Klimaschutzbemühungen rund um den Globus als zunehmend unrealistisch. Die bei der Verbrennung von Gas, Öl und Kohle freigesetzten Treibhausgase wie CO2 sind der Hauptgrund für die Erderhitzung und ihre fatalen Folgen wie Dürren, Hitzewellen, Wirbelstürme, Überschwemmungen und der Anstieg des Meeresspiegels.
dpa
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