Es schien einfach nur nett gemeint: Vor rund zehn Monaten hat ein verheirateter Mann aus Bottrop einer Frau angeboten, sie nach Hause zu fahren. Sie kam gerade aus einer Essener Klinik und nahm dankend an. Die Fahrt endete jedoch in einem Albtraum. Seit Freitag steht der 30-Jährige vor Gericht. Die Anklage lautet auf Vergewaltigung und Körperverletzung.
Es war der 7. März vergangenen Jahres, als der Bottroper die Frau entdeckte. Einen Tag vorher hatten in Essen die Busse und Bahnen gestreikt. Die 39-Jährige war offenbar davon ausgegangen, dass sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht nach Hause kommt. Außerdem spielte der Angeklagte ganz den Gentleman.
„Gentleman“ fährt in Essen in den Wald: Gewürgt und vergewaltigt
Die Fahrt ging dann allerdings nicht zu ihrer Wohnung, sondern zu einem Waldstück in Bottrop. „Wir gehen jetzt spazieren.“ So oder so ähnlich soll sich der 30-Jährige damals ausgedrückt haben. Kurz darauf zerrte er die Frau auch schon ins Gebüsch und riss ihr die Kleidung vom Körper. Um ihre verzweifelte Gegenwehr zu brechen, soll er sie außerdem gewürgt haben.
Zum Prozessauftakt hat sich der Bottroper über seinen Verteidiger Volker Schröder bei der 39-Jährigen entschuldigt und ein Geständnis abgelegt. Vor Gericht kennt er sich aus. Er ist früher bereits zu sechs Jahren Jugendhaft verurteilt worden – auch wegen ähnlicher Vorwürfe. Das Urteil kommt wohl noch im Januar.