Frag doch Onkel Max Was tun, wenn das Deo regelmäßig versagt?

Frag doch Onkel Max: Was tun, wenn das Deo regelmäßig versagt?
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NICHTE SELMA L.: Lieber Onkel Max! Manche Menschen riechen fürchterlich nach Schweiß. Was kann man tun, wenn Reinlichkeit und Deo nicht helfen? Wenn ich mein 24-Stunden-Spray ohne Treibgas und Aluminiumsalze über längeren Zeitraum ausschließlich nutze, lässt die Wirkung nach. Woran liegt das? Ich wechsle das Deo dann, bin aber unzufrieden.

Du kennst den Effekt bei Parfüms: An den Lieblingsduft hat sich deine Nase gewöhnt und du selbst nimmst ihn immer weniger wahr. So erklärt auch die Firma Nivea deine Frage: „Die Wirkung eines Deos lässt nach längerem Gebrauch nicht nach. Es kann jedoch sein, dass man sich durch den täglichen Gebrauch an den Duft gewöhnt und ihn nicht mehr so stark wahrnimmt wie am Anfang.“ Deine erprobte Wechseltaktik ist also hilfreich.

Schnuppern wir dem Sommerthema „Schweiß“ einmal genauer nach, liebe Selma. Waschen und Sprühen reicht bei einigen Menschen nicht aus. Krankhaftes Schwitzen (Hyperhidrose) stellt ein enormes Problem dar.

Grundsätzlich ist Schwitzen eine ganz normale, gesunde Funktion des Körpers. Millionen minikleine Schweißdrüsen am ganzen Körper arbeiten wie eine Klimaanlage. Sie geben über die Haut Feuchtigkeit ab, die verdunstet. So wird der Körper auch bei Überhitzung – ausgelöst durch Sommerwetter, Sport, Krankheiten, Angst oder Stress – auf gesunde „Betriebstemperatur“ um 37 Grad heruntergekühlt.

Unangenehmen Geruch verursachen hauptsächlich die Schweißdrüsen in Achselhöhle und im Genitalbereich, weil der Schweiß dort besonders nährstoffreich ist. Geruch entsteht dort aber erst, wenn sich Bakterien ansiedeln und den Schweiß zersetzen. Gründliche Reinigung dieser Körperstellen ist daher besonders wichtig. Anschließend benutzte Achselsprays, Roller oder Cremes schützen eine Weile vor Geruch.

Durch die Haut wird weniger Aluminium aufgenommen als befürchtet

Zu unterscheiden sind Deodorants und Antitranspirantien. Häufig werden aber Deos angeboten, die Antitranspirantien enthalten. Ein Deodorant überdeckt den Geruch und enthält oft antibakteriell wirkende Stoffe, die verhindern, dass der Schweiß zersetzt wird und müffelt. Ein Antitranspirant verengt die Schweißdrüsen, meist mittels Aluminiumbestandteilen, und bremst so die Geruchsbildung.

Aluminiumbestandteile in Kosmetika wie Deo oder Lippenstifte werden allerdings kritisch gesehen wegen des Brustkrebs- oder Alzheimer-Risikos. Nach neuesten Erkenntnissen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) ist der Beitrag zur Gesamtbelastung mit Aluminium im Körper durch Aluminiumchlorohydrat in Antitranspirantien, deutlich geringer als bisher angenommen. BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel: „Durch die Haut wird signifikant weniger Aluminium aufgenommen als auf bislang vorliegender, limitierter Datenbasis berechnet.“

Krankhaftes Schwitzen ist behandelbar

Übrigens: Ärztliche Hilfe ist Betroffenen anzuraten, die so stark schwitzen und riechen, dass sie selbst aus Scham, oder die Mitmenschen den Kontakt meiden und soziale Isolation droht. Krankhaftes Schwitzen/Hyperhidrose liegt vor, wenn der Schweiß strömt, obwohl er gar nicht gebraucht wird, z. B. bei Kälte oder in Ruhe. Schweißdrüsen können entfernt, abgeschabt, abgesaugt oder mit Botox behandelt werden. Über Kosten dieser Privatbehandlungen oder Kliniken in der Nähe informiert der Arzt.

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