NICHTE ANNIKA Z. fragt: Lieber Onkel Max! Ich bevorzuge Holzlöffel und Schneidebretter aus Holz, mein Freund verwendet lieber Plastik. Was ist besser?
Kommen wir zunächst einmal zu den Schneidebrettern, liebe Annika. Holzbretter sind nicht spülmaschinenfest, und deshalb halten viele Menschen Kunststoff-Schneidebretter für hygienischer. Ein Irrtum, wie vor ein paar Jahren ein Labortest im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR) gezeigt hat. Denn was die Keimbelastung angeht, gab es bei beiden Materialien nur sehr geringe Werte. Und es gab auch keinen Unterschied zwischen dem Spülen von Hand und der Reinigung in der Maschine.
Wichtiger als das Material und die Art der Reinigung ist daher, nicht nur eines, sondern mehrere Schneidebretter zu verwenden. Geflügel zum Beispiel kann mit Salmonellen belastet sein, und daher sollte Gemüse nicht auf demselben Brett wie das Fleisch geschnitten werden.
Holzbretter nehmen stärker als Kunststoffbretter Gerüche an und verfärben sich auch schneller, zum Beispiel beim Schneiden von Roter Beete. Auch beim Preis und beim Pflegeaufwand haben die Kunststoffbretter leicht die Nase vorn. Sie lassen sich einfach nach dem Spülen abtrocknen und im Schrank verstauen. Holzbretter dagegen sollten nach jeder Benutzung gründlich mit heißem Wasser, Spülmittel und der rauen Seite eines Schwamms gespült werden. Anschließend müssen sie so lange an der Luft stehen, bis das Holz komplett getrocknet ist. Denn in feuchtem Holz können sich Keime besonders gut ausbreiten. Aber: Manche Holzarten (zum Beispiel Kiefer und Eiche) haben antibakterielle Eigenschaften. Aus hygienischer Sicht sind die Spuren, die das Messer auf dem Brett (egal welchen Materials) hinterlässt, grundsätzlich problematisch. Denn hier setzen sich in den Ritzen kleinste Reste fest, die einen Nährboden für Keime bilden. Holzbretter sollten deshalb aus sehr hartem Holz bestehen, zum Beispiel aus Bambus.
Als Kochlöffel würde ich dir in der Tat einen aus Holz empfehlen. Denn Holzlöffel haben eine antibakterielle Wirkung. Vor allem Löffel aus heimischen Hölzern wie Kiefer, Fichte, Buche oder Ahorn setzen antibakteriell wirkende Gerbsäuren frei, die Bakterien abtöten und das Holz sauber halten.
Grundsätzlich ist Holz ein nachwachsender Rohstoff. Wer beim Kauf von Küchenutensilien aus Holz auf das FSC-Siegel (nur FSC-Holz aus Deutschland), das Naturland-Siegel oder das Umweltzeichen Holz von Hier achtet, kann sich sicher sein, dass das Material für die Produkte aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Für Küchenutensilien aus Kunststoff wird dagegen der endliche Rohstoff Erdöl benötigt, der die Umwelt schon bei seiner Gewinnung belastet.
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