NEFFE TILLMANN K. fragt: Lieber Onkel Max! Stimmt es, dass E-Autos im Sommer im Schatten geparkt werden müssen und was passiert, wenn man es nicht tut?
Ja, lieber Tillmann, in der Tat ist es besser, ein E-Auto im Schatten zu parken. Denn die ideale Außentemperatur für Elektroautos liegt zwischen 20 und 40 Grad Celsius. In der prallen Sonne ist das jedoch schnell erreicht. Bei höheren Temperaturen entstehen zwar keine Schäden, aber die Leistung wird beeinträchtigt. Sie kann dann bis zu einem Drittel sinken. „Deshalb parkt man Stromer im Sommer am besten in einer Garage oder im Schatten. Auch sollte der Akku bei sommerlichen Temperaturen besonders gepflegt werden“, rät Christian Krispin, Leiter der TÜV Nord Station in Marl.
Und so kannst du dein E-Auto in der warmen Jahreszeit schonen: den Akku langsam aufladen und nie ganz auf 100 Prozent, die Batterie nie komplett leer fahren und häufigere Ladestopps einlegen.
Dass die Leistung bei E-Autos abnimmt, hat übrigens mit der benötigten Kühlung zu tun. Durch das Nutzen der Klimaanlage wird der Energieverbrauch um bis zu 15 Prozent erhöht. Und das verringert wiederum die Reichweite der E-Autos deutlich. Deshalb ist es auch sinnvoll, die Klimaanlage maßvoll einzusetzen. Wichtig zu wissen ist sicherlich auch, dass hohe Temperaturen für E-Autos kein Sicherheitsrisiko darstellen, denn die Akkus sind nie der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Schwierig wird es mitunter an den Ladesäulen, die bei Hitze höhere Fehlerraten haben. Auch gibt es einen Mythos, der sich hartnäckig hält. Demnach sollen E-Autos häufiger in Brand geraten als Benziner oder Dieselfahrzeuge.
E-Autos brennen schneller ab
Das stimmt so aber nicht! Die Sorge, dass hier ein Sicherheitsproblem besteht, ist also unbegründet. Insgesamt geraten Autos häufiger in Brand als früher, weil andere Materialien verbaut werden und es mehr Dämmung und mehr Kunststoff darin gibt. Dadurch entsteht bei einem Brand eine größere Hitze. Und E-Autos brennen schneller ab als ein herkömmlicher Verbrenner. Und das wiederum liegt an der Lithium-Ionen-Batterie, deren Zellen sich in einer Art Domino-Effekt entzünden können – und dann geht alles ganz schnell!
Das andere Problem betrifft das Löschen des Feuers, denn es wird mehr Wasser benötigt, um den Akku abzukühlen, da dieser sich sonst wieder entzünden kann. Um diese Probleme in den Griff zu bekommen, setzt die Automobilindustrie mittelfristig auf Feststoffbatterien. Diese befinden sich jedoch noch in der Testphase. Sie sollen deutlich schneller ladbar und vor allem auch weniger brandanfällig sein.
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