NICHTE CARLA F. fragt: Lieber Onkel Max, beim Aufhängen von Toilettenpapier gibt es zwei Möglichkeiten, zum einen mit der Abrollseite zur Wand und zum anderen hängt die Abrollseite frei in den Raum. Was verrät die Anordnung über den Charakter des Aufhängenden?
Diese Frage kann ich dir leider nicht beantworten, liebe Carla. Wissenschaftliche Untersuchungen gibt es zu diesem Thema bislang nicht. Amerikanischen Umfragen zufolge bevorzugen jedoch 60 bis 70 Prozent der US-Bürger eine Aufhängung mit der Abrollseite zum Raum hin. Dabei gaben die Befragten an, dass diese Aufhängungsweise hygienischer sei, da beim Greifen nach dem Blatt die Wand nicht berührt wird. Außerdem sei das Abreißen erleichtert und man könne gegebenenfalls das Aufgedruckte besser sehen.
Auch Hotels bevorzugen diese Abrollrichtung. Dies hat jedoch einen anderen Grund: Bei dieser Variante ist es möglich, das erste Blatt speziell zu falten und somit zu signalisieren, dass das WC gereinigt wurde.
Die andere Fraktion führt ins Feld, dass bei der Abrollrichtung nach hinten eine ordentlichere Optik entstehe, ein schnelleres Abrollen des Toilettenpapiers ermöglicht werde und Kleinkinder und Haustiere nicht so häufig auf die Idee kämen, am ersten Blatt zu ziehen und alles abzurollen.
Besserwisser geben an dieser Stelle gern an, dass bereits im Jahr 1891 geklärt wurde, wie die Klopapierrolle aufzuhängen sei. In diesem Jahr meldete nämlich Seth Wheeler ein Patent für eine Aufhängevorrichtung für Toilettenpapierrollen an. Und auf seinem beigefügten Bild ist deutlich zu erkennen, dass das Papierende nach vorne hängt.
Die meisten Menschen falten Toilettenpapier
In Deutschland hat ein Toilettenpapier-Hersteller übrigens noch eine andere Umfrage gestartet. Dabei ging es um die Grundsatzfrage, ob das Papier vor der Benutzung gefaltet oder geknüllt wird. Dabei zeigte sich, dass die „Falter“ ganz weit vorne liegen. 66,8 Prozent stimmten folgender Aussage zu: „Ich falte mein Klopapier sorgsam, bevor ich es benutze.“ Spontan entscheiden sich 7,7 Prozent: „Kommt ganz auf die Situation an. Mal falte ich, mal zerknülle ich.“ Als „Knüller“ gaben sich 7,4 Prozent zu erkennen: „Ich zerknülle es. Letztendlich landet es ja sowieso im Abfluss.“ Ebenfalls 7,4 Prozent wickeln das Papier um die Hand: „Ich rolle mein Klopapier mindestens einmal um die Hand.“ Immerhin 4,8 Prozent gaben an, dass sie noch nie darauf geachtet hätten.
Der typische „Falter“ hat studiert und ist verheiratet
Weitere 4,7 Prozent stückeln das Toilettenpapier: „Ich stückle das Toilettenpapier und lege die Einzelblätter übereinander bis die Lagen dick genug sind.“ Ein Prozent benutzen jeweils nur ein einziges Blatt und 0,1 Prozent kommen gar völlig ohne aus.
Der typische „Falter“ hat studiert, ist verheiratet und wohnt meist in kleinen bis mittelgroßen Städten. Der typische Knüller ist meist männlich, im Schnitt zwischen 30 und 49 Jahre alt und versorgt als Besserverdiener eine ganze Familie. Ältere Leute (50 bis 69) legen ihr Papier dagegen oft gerne sorgfältig Blatt für Blatt aufeinander. Jüngere Frauen (14 bis 29) wickeln es sich der Umfrage zufolge gern um die Hand.
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