NICHTE MIA F. fragt: Lieber Onkel Max, viele sagen ja, sie könnten sich morgens nach dem Aufstehen nicht an ihre Träume erinnern, oder sie sind der Meinung, gar nicht zu träumen. Ich dagegen träume teilweise so viel und so durcheinander, dass ich morgens nicht ausgeschlafen bin, sondern gestresst aufwache. Daher meine Frage: Kann man selbst „verhindern“, dass man träumt?
Ich fürchte nein, liebe Mia! Zunächst lässt sich sagen, dass Träumen – definiert als subjektives Erleben während des Schlafes – eine Grundfunktion des gesunden Gehirns ist (genauso wie wir im Wachzustand immer subjektives Erleben haben). Das heißt, das Träumen ist häufig nicht die Ursache für die fehlende Erholsamkeit des Schlafes. „Tatsächlich können andere Schlafstörungen, wie nächtliche Atemregulationsstörungen (Schnarchen, Atemaussetzer) oder Periodische Beinbewegungen im Schlaf (neurologische Schlafstörung) vorliegen, die durch die Weckreaktionen, die sie hervorrufen, auch die Traumerinnerung verbessern“, erklärt Prof. Dr. Michael Schredl, Schlafforscher an der Uni Mannheim. Er empfiehlt, deine wenig erholsamen Nächte schlafmedizinisch abklären zu lassen.
Nicht zu träumen ist definitiv nicht möglich. Es gibt auch keine Medikamente, die das bewirken können. Demenz, Hirnschädigungen, schwere Depressionen können die Traumerinnerung beeinträchtigen, aber es gibt sogar Berichte, dass Personen, die aus dem Koma (sehr wenig Gehirnaktivität) erwachten, dort subjektives Erleben hatten. Auch bei Narkosen gibt es das.
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