NICHTE HANNAH P. fragt: Lieber Onkel Max! Warum heißt der Bleistift Bleistift? Ist darin Blei enthalten? Ich kaue nämlich schon mal auf Bleistiften herum. Wie ungesund ist das eigentlich? Und wie kommt die Mine in den Stift?
Nein, liebe Hannah, Bleistifte kommen gänzlich ohne Blei aus! Stattdessen besteht die Mine aus einer Paste aus Graphit, Ton und Wasser, die gebrannt wird. Das „Blei“ im Namen hat seinen Ursprung in einer Verwechslung mit Bleierz. Da Graphit ähnlich schwarzgrau schimmert wie Bleierz, hielt man es zunächst für eine Art Blei. Nur in Ägypten wurde vor etwa 5000 Jahren Schilfrohr, Bambusrohr oder Papyrusrohr mit flüssigem Blei ausgegossen und als Schreibwerkzeug benutzt. In Europa wurde dies jedoch nie praktiziert.
Das Graphit in den Bleistiften ist eine Form des Kohlenstoffs. Und dabei, anders als Blei, für den Menschen vollkommen ungiftig.
Das Bleistiftkauen ist zunächst einmal hygienisch unbedenklich. Auf der Oberfläche befinden sich nicht mehr Keime als anderswo, zumal, wenn man bedenkt, dass sich in unserer Mundhöhle etwa 300 und auf Handflächen sogar über 4500 verschiedene Bakterienarten befinden. Und auch die Lackierung der Bleistifte ist heutzutage in der Regel unbedenklich.
Dennoch solltest du es mit dem Bleistiftkauen nicht übertreiben, denn kleine Holzsplitter können Verletzungen im Mundraum verursachen. Gerade bei Kindern ist Vorsicht geboten, denn exzessives Kauen von Bleistiften kann zu einer Verformung des Kiefers führen, ähnlich wie es auch beim Gebrauch von Schnullern der Fall ist.
Ich vermute, dass du gerade zum Stressabbau auf Bleistiften herumkaust. Aber dazu gibt es Alternativen, etwa das Kaugummikauen oder Konzentrations- und Entspannungsübungen.
Paste aus Graphit, Ton und Wasser
Noch ein Wort zur Herstellung: Diese beginnt mit zwei Holzbrettern, in die Rillen gefräst werden. Die Mine an sich wird – wie gesagt – aus einer Paste aus Graphit, Ton und Wasser hergestellt. Diese wird dann zu langen, dünnen Stäben gepresst und anschließend gebrannt. Die nun entstandenen Minen werden in die Rillen des einen Brettes gelegt und mit dem zweiten Brett verklebt. Dann werden die Stifte aus dem Holz geschnitten und müssen dann noch trocknen.
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