Frag doch Onkel Max Dürfen kaputte Kleider nicht in den Altkleider-Container?

Frag doch Onkel Max: Dürfen kaputte Kleider nicht in den Container?
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NEFFE WALTER S. fragt: Lieber Onkel Max! Es geht im Freundeskreis um die Diskussion, wohin mit den alten Textilien. Kleidung, die unsereins auch noch tragen würde, gehört natürlich in eine Spendensammlung – am besten bei einer karitativen/wohltätigen Organisation – und dann noch direkt abgeben und nicht in einen Container. Alternativ gibt es auch die Sammelcontainer an den Straßen. Aber wohin mit nicht mehr tragbaren oder kaputten Kleidungsstücken? Die könnten noch in die „stoffliche Verwertung“. Aber wie kommt sie dahin? Oder gibt es auf den Wertstoffhöfen separate Sammelstellen für „stoffliche Verwertung“?

Es stimmt, lieber Walter: Die Weitergabe von gut erhaltener Kleidung an karitative Organisationen ist eine großartige Möglichkeit, anderen zu helfen und gleichzeitig der Umwelt etwas Gutes zu tun. Wer größere Mengen abgeben möchte, sollte vorher aber sicherheitshalber nachfragen, ob dies möglich ist, denn manche Organisationen verfügen nicht über große Lagerkapazitäten.

Selbstverständlich ist es aber auch eine gute Möglichkeit, Container für Altkleider zu nutzen. „Hier sollte man aber genau hinschauen, welche Organisation sie betreibt. Wenn bekannte Organisationen wie das Rote Kreuz, die Diakonie oder auch die Stadt dahinter stehen, ist eine Weiterverwertung sichergestellt“, sagt Philip Heldt von der Verbraucherberatung NRW.

Doch was tun mit Kleidungsstücken, die nicht mehr tragbar sind? Hier kommt in der Tat die sogenannte „stoffliche Verwertung“ ins Spiel. Unter dieser Verwertung verstehen wir das Recycling von Textilien, bei dem aus alten Kleidern neue Produkte hergestellt werden. Dies kann von Putzlappen über Dämmmaterial bis hin zu neuen Garnen und Stoffen für die Textilindustrie reichen. Die Wiederverwertung trägt dazu bei, die Umwelt zu entlasten, indem sie den Bedarf an neuen Rohstoffen verringert und zugleich den Textilabfall reduziert. Nicht mehr tragbare Kleidung kannst du ebenfalls in einem Altkleider-Container oder einem Wertstoffhof mit einem entsprechenden Angebot entsorgen. Wichtig ist, dass die Kleider nicht im Restmüll landen, denn in diesem Fall werden sie verbrannt und die Fasern werden nicht weiterverwendet.

In Deutschland werden nur etwa ein Prozent der Fasern recycelt

„In Deutschland werden nur etwa ein Prozent der Fasern recycelt. Das ist wenig und sollte verbessert werden. Kleidung, die kaputt ist, ist deshalb am besten im Altkleider-Container aufgehoben. Nur, wenn die Kleidung stark verschmutzt ist, etwa mit Farbflecken vom Streichen, bleibt nur noch das Verbrennen im Restmüll“, so Heldt. „Es gibt übrigens eine neue EU-Textilstrategie, die in den nächsten Jahren nach und nach eingeführt wird. Das Ziel ist, dass bis 2030 der Anteil an recycelten Fasern deutlich erhöht wird. Grundsätzlich ist es gut, weniger Kleidung zu kaufen, diese möglichst aufzutragen und dann richtig zu entsorgen.“

Für die besonders kreativen Köpfe unter uns besteht übrigens auch die Möglichkeit, alte Textilien zu neuen Dingen umzugestalten, das sogenannte „Upcycling“. Aus alten T-Shirts können beispielsweise Taschen, Kissenbezüge oder sogar neue Kleidungsstücke entstehen.

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