Diese Entscheidung verwundert nicht nur die Verantwortlichen des FC TuRa Bergkamen. Muhammed Karadag vom SuS Oberaden hat bereits einem Wechsel im Sommer vom SuS Oberaden zum Ortsrivalen FC TuRa zugestimmt. Für ein Pressefoto hat der Defensivmann das TuRa-Trikot in die Kamera gehalten. Am Wochenende dann hat Karadag seine Zusage bei TuRa-Trainer Chris Brügmann zurückgezogen.
Der Rückzieher trifft am Nordberg verständlicherweise auf Unverständnis. „Muhammed Karadag hat uns die Info gegeben, dass er ausgebrannt sei und eine Pause vom Fußball benötigt. Er hätte keinem anderen Verein zugesagt“, erklärt Marc-Oliver Kraus vom FC TuRa Bergkamen. Wie der Sportliche Leiter bestätigt, sei man sich eigentlich bereits seit Januar einig gewesen.
Hendrik Schwarz (30), künftig mit Chris Brügmann für die Sportliche Leitung des FC TuRa zuständig, steht mit dem Spieler im ständigen Kontakt. „Ja, das ist etwas unglücklich gelaufen. Ich glaube, dass Muhammed Karadag ein bisschen in Gedanken war. Ich habe deshalb dafür sogar ein bisschen Verständnis, denn er ist ein feiner Kerl. Er hatte den Eindruck, dass er das alles ab Sommer hinbekommt.“
Aber so ist es nun nicht. Karadag absolviert aktuell ein duales Studium, das doch arg seine Zeit beanspruche. Beim SuS Oberaden stehe er im Wort und spiele deshalb die Saison noch bis zum Ende, erklärt er. „Ab Sommer muss ich mich mehr auf das Studium konzentrieren und mache eine Pause. Wenn ich wieder die Kraft und Energie habe und es in den Füßen kribbelt, dann werde ich wieder mit Fußball anfangen“, sagt er. „Der FC TuRa Bergkamen ist dann auf jeden Fall mein erster Ansprechpartner“, unterstreicht der Kicker.
Karadag ist indes nicht der erste wechselwillige Spieler, der sich schon mit dem Trikot seines künftigen Klubs in der Hand hat fotografieren lassen. Stürmer Francis Dinyelu wollte den Königsborner SV bereits in Richtung des ambitionierten A-Kreisligisten SuS Oberaden verlassen, hatte am Römerberg die Zusage gegeben - samt Foto. Er zog seine Zusage kurzerhand wieder zurück. Der Nigerianer, der fast nur Französisch und Italienisch spricht, sei schlecht beraten gewesen, erklärte der KSV-Vorstand und verwies auf Missverständnisse.
FC TuRa Bergkamen Sonntag gegen TSC Kamen
Ähnliche Erfahrungen hat Trainer Stefan Feldmann vom VfK Weddinghofen gemacht. Der hatte sich vor einem Jahr mit Mamadou Diallo vom VfL Kamen II in einem Café getroffen, um den Wechsel an den Häupenweg perfekt zu machen. Die Zusage und Unterschrift lagen vor, das Trikotfoto war gemacht. Diallo aber machte einen Rückzieher mit der Begründung, dass er eine Chance im Kader der Ersten bekomme.
Kreisliga-Spitzenreiter TuRa Bergkamen trifft am Sonntag (Anstoß: 15.15 Uhr) übrigens auf das Schlusslicht TSC Kamen. Hendrik Schwarz zum Spiel: „Wir müssen jetzt wieder die Kurve kriegen, das waren zwei nicht so tolle Wochen und wir hatten auch eine schlechte Trainingsbeteiligung. Jetzt geht es wieder in die andere, die richtige Richtung.“
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