Bezirksregierung prüft Vorschlag
Flüchtlinge sollen in PCB-belastete Uni-Gebäude ziehen
Der landeseigene Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) hat jetzt eine Liste mit 65 leer stehenden Gebäuden in NRW vorgelegt, die als Unterkünfte für Flüchtlinge dienen könnten. Zwei der Gebäude liegen in Dortmund. Es handelt sich um ehemalige Universitätsgebäude, die wegen PCB-Belastung 2012 geräumt wurden.
Wo kommt die Liste her?
Die Liste wurde vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW erstellt. Der BLB hatte sämtliche leer stehende Liegenschaften im Besitz des Landes NRW überprüft, am Ende blieben 65 Gebäude übrig, die als Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge in die engere Wahl kamen. In der vergangenen Woche wurde die Liste an die Bezirksregierung Arnsberg geschickt.
Wie viele Gebäude in Dortmund stehen auf dieser Liste?
Zwei. Dabei handelt es um sogenannte Geschossgebäude mit jeweils rund 4000 Quadratmetern Grundfläche auf dem Campus-Süd der Technischen Universität (TU) Dortmund. Sie wurden 1968 erbaut, 2012 allerdings recht zügig verlassen: Wegen einer festgestellten PCB-Belastung mietete die TU damals Ersatzräume an und stellte Container auf. Seitdem sind die Gebäude verlassen.
Wie hoch ist die PCB-Belastung?
Laut dem BLB müsse man PCB-Belastungen in zwei Kriterien unterteilen: Es gebe einen Präventionswert und einen Interventionswert. Die Belastungen in den TU-Gebäuden lägen unterhalb des Interventionswertes, also dem Wert, bei dem man aus gesundheitlichen Gründen eingreifen müsse. „Eine kurzfristige Notunterbringung wäre dort möglich“, sagt ein Sprecher des BLB. Die Entscheidung läge aber bei der Bezirksregierung.
Was sagt die Bezirksregierung?
„Wir befinden uns in einem frühen Stadium der Prüfung, in etwa einer Woche können wir vielleicht mehr sagen“, so ein Sprecher. Jedes einzelne Gebäude auf der Liste des BLB werde „intensiv“ auf seine Nutzbarkeit überprüft, eine PCB-Belastung könne natürlich ein Ausschlusskriterium sein.
Gibt es andere Möglichkeiten, Flüchtlinge an der TU unterzubringen?
Laut der TU ja. Als öffentlich wurde, dass die immer weiter steigenden Flüchtlingszahlen das Land an die Grenze seiner Unterbringungsmöglichkeiten brachte, hätte man ein Seminargebäude und Gästehaus der TU als Notunterkunft in Witten-Bommerholz angeboten. Von diesem Vorschlag habe man aber nichts mehr gehört, so die Pressestelle.