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Fleischerei Knuf in Weseke schließt nach 54 Jahren – Garpunkt Südlohn bleibt
Geschäftsaufgabe
In sechs Wochen wird Weseke ein Traditionsgeschäft verlieren. 54 Jahre nach ihrer Gründung wird die Fleischerei Anton Knuf geschlossen. Der Imbissbetrieb in Südlohn soll erhalten bleiben.
Der Grund für diese Entscheidung sei nicht die Corona-Pandemie, erklärt Michael Knuf. Diese habe zwar dazu geführt, dass der Party-Service und die Gastronomiebelieferung als Standbeine des Unternehmens weggebrochen sind. Viel schwerer wiege aber die Personalsituation in der Branche. „Qualifiziertes Fachpersonal zu finden, ist eine Katastrophe“, sagt Michael Knuf.
Auch die Suche nach Auszubildenden blieb zuletzt erfolglos. Ein Problem, mit dem Knuf genauso wie seine Berufskollegen seit Jahren zu kämpfen hat. Und so sei die Entscheidung, den Betrieb zu schließen, schon lange vor Corona gereift, sagt der Weseker. Sein Amt als stellvertretender Obermeister der Fleischer-Innung Westmünsterland hat er schon im vergangenen Jahr abgegeben.
Immer mehr Fleischereien schließen
Die Geschäftsaufgabe in Weseke steht symptomatisch für die ganze Fleischerei-Branche. Michael Knuf kennt allein im Kreis Borken drei andere Betriebe, die zum Jahreswechsel aufgegeben haben. In der Stadt Borken wurde 2018 mit der Metzgerei Maiberg der letzte Betrieb im Ortsteil Gemen geschlossen.
Drei eigenständige Fleischereien außerhalb von Supermärkten werden in der gesamten Kreisstadt noch übrig sein, wenn auch Michael Knuf für immer die Türen schließt.
Berufliche Veränderung eingeleitet
Auch wenn ihn die Schließung des von seinem Vater gegründeten Familienbetriebes schmerzt, blickt Michael Knuf doch optimistisch in die Zukunft. Seinen neuen beruflichen Weg hat der Familienvater schon vor mehr als einem Jahr eingeleitet.
In Südlohn betreibt er einen Imbiss. „Da ist die Personalsituation eine ganz andere“, sagt Michael Knuf. Mit 43 Jahren sei er im richtigen Alter, um sich noch einmal beruflich zu verändern. Für sein Ladenlokal an der Hauptstraße gebe es noch keine Pläne und auch noch keinen Mieter. Die Maschinen möchte Knuf verkaufen. Bis zum 1. März werden sie noch ihren Dienst in der Fleischerei Anton Knuf tun.