Spielbericht manipuliert Kreisligist bekommt Sieg aberkannt, hohe Geldstrafe für Schiri

Fehlende Rote Karte im Freundschaftsspiel: Klares Urteil nach Spielmanipulation
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Einen Fall der Spielmanipulation wurde am Donnerstagabend (14. September) vom Kreissportgericht Unna-Hamm verhandelt. Dabei war die Beweisaufnahme eine relativ zügige Angelegenheit, die Strafen dafür jedoch relativ deutlich. Bereits vor Beginn mussten die Sportrichter Flexibilität beweisen.

Im Freundschaftsspiel zwischen dem SuS Kaiserau III und der SpVg Bönen II vom 6. August (3:3) gab es kurz vor Abpfiff der Partie eine Rote Karte gegen einen SuS-Spieler. Im Nachgang gab es dann eine Diskussion zwischen den Trainern und dem Schiedsrichter − bei deren Ergebnis der Feldverweis nicht in den Spielbericht eingetragen worden ist. Dies wiederum rief dann den SV Bausenhagen II auf den Plan, der in der Meisterschaft gegen die Drittvertretung des SuS Kaiserau mit 2:3 verlor.

Verhandlung im Getränkelager

Aufgrund einer Doppelbelegung im Vereinsheim des TuS Germania Lohauserholz wurde die Verhandlung kurzerhand in das Getränkelager gelegt. Für die Beteiligten zwar ein neuer Ort, aber dieser beeinflusste die Verhandlung keineswegs.

Zu Beginn der Verhandlung ließ der Vorsitzende Michael Zahorodnyj verlauten, dass der Unparteiische arbeitsbedingt fehlte. Zuvor habe es ein langes Telefonat gegeben, der Schiedsrichter räumte die Anschuldigungen in vollem Umfang ein. Der SuS Kaiserau hingegen fehlte unentschuldigt, was nachträglich mit einem Ordnungsgeld in Höhe von 50 Euro bestraft wurde.

In der Vernahme der anwesenden Zeugen schilderte Patrick Kohn, Trainer der SpVg Bönen: „Das Spiel war emotional, aber eigentlich sehr fair. Als ich dem Wegfall der Roten Karte zugestimmt habe, habe ich es nur gut gemeint und wollte Fünfe gerade sein lassen.“

Hohe Geldstrafe für den Schiedsrichter

Aufgefallen war die fehlende Rote Karte dem Trainer des SV Bausenhagen II. Benjamin Kliem schaute sich die Partie am Vorabend des eigenen Spiels gegen Kaiserau an und nahm auch den Platzverweis wahr. „Eine Rote Karte ist eine Rote Karte und wenn der Spieler dann doch spielt, dann ist das einfach unfair“, erklärte SVB-Vorsitzender Felix Holtheuer den Bausenhagener Einspruch.

Michael Zahorodnyj verwies noch auf Paragraph 7 der Rechts- und Verfahrensordnung des Westdeutschen Fußballverband (WDFV), bei dem deutlich wird, dass es sich um eine Spielmanipulation handelt.

Benjamin Kliem und Felix Holtheuer vertraten den SV Bausenhagen vor dem Kreissportgericht.
Benjamin Kliem und Felix Holtheuer vertraten den SV Bausenhagen vor dem Kreissportgericht. © Knapp

Zusätzlich zur Geldstrafe für das unentschuldigte Fehlen erhielt der SuS Kaiserau eine weitere Strafe in Höhe von 50 Euro, weil der Verein die Spielmanipulation zuließ. Selbiges traf auch die SpVg Bönen. Der Schiedsrichter erhielt zwar keine Sperre, aber dafür eine Geldstrafe in Höhe von 300 Euro.

Bausenhagen gewinnt am Grünen Tisch

Das Spiel SV Bausenhagen II gegen SuS Kaiserau III wird nun mit einem 2:0-Sieg für die Fröndenberger gewertet, die damit nachträglich den ersten Saisonsieg feiern dürfen.

Sowohl die SpVg Bönen, die durch Geschäftsführer Friedhelm Wittwer vertreten war, als auch der SV Bausenhagen nahmen das Urteil an. Ob der SuS Kaiserau dies nachträglich ebenfalls macht, bleibt abzuwarten.