Es ist das übliche Prozedere und überdies auch noch erlaubt: Vereine setzen Spieler der ersten Mannschaft eine Etage tiefer in der Reserve ein, damit die wichtige Punkte für den Aufstieg oder eben gegen den Abstieg einfährt. Erfolgreich gelungen ist das am Wochenende der Reserve des FC TuRa Bergkamen beim 4:1 gegen den SuS Kaiserau III. Arg gelitten darunter hat indes wenig später die Erste der TuRaner beim 1:6 gegen die Kaiserauer Reserve.
Ex-Regionalligaspieler Rene Lindner trifft in der Reserve
„Ja, so läuft es dann halt manchmal. Da willst du die Zweite im Abstiegskampf unterstützen, da melden sich am Sonntagmorgen drei Leute krank und dann kommt es zu so einem Ergebnis“, erklärt Christopher Brügmann, Trainer des A-Kreisligisten FC TuRa Bergkamen. „Geplant war das so ganz bestimmt nicht.“
Denn: Mit dem erfahrenen Ex-Regionalligaspieler Rene Lindner sowie Amro Morsel und Joshua Kusch hat Brügmann gleich drei Spieler aus dem Kader der Ersten an die eigene Reserve abgegeben. Die waren auch noch alle torgefährlich, jeder erzielte einen Treffer - eine erfolgreiche Ausleihe. Marcel Müller traf überdies für den FC TuRa II.
„Wir wollten unsere Zweite stärken, bei der es in der Liga zuletzt eher semi gelaufen ist“, erklärt Brügmann den Schachzug. „Sie hatte zuletzt Sorge im Abstiegskampf und bei uns in der Ersten geht es ja nicht mehr um so viel.“ Und während Kusch und Morsel anschließend noch in der Kreisliga-A-Mannschaft eingesetzt wurden und quasi eine Doppelschicht fuhren, könnte ausgerechnet Lindner schon am kommenden Freitag sogar erneut in der Reserve im Stadtderby gegen den SuS Rünthe spielen.

„Ob wir das so machen oder jemand anderes eine Etage tiefer zum Einsatz kommt, kann ich nicht sagen“, wirft Chris Brügmann aber gleich ein. „Vielleicht spielt auch gar keiner in der Reserve.“ Der SuS Rünthe und der FC TuRa Bergkamen II seien ja mittlerweile beide in ruhigem Fahrwasser und weil sich beide Seiten gut kennen, habe man das Spiel auch auf Freitag gelegt. „Das Match hat eher Spaßcharakter.“
Pokalfinale am 1. Mai gegen Westfalia Rhynern
Weniger spaßig wird es für den FC TuRa Bergkamen indes gut zwei Wochen später, wenn es am 1. Mai auf der Sportanlage der SG Massen im Pokalfinale gegen den Oberligisten Westfalia Rhynern geht. „Da wollen wir nochmals unser wahres Gesicht zeigen“, fordert der Trainer ab sofort nochmals volle Konzentration auf den Saison-Schluss-Spurt. Klar: Er will nicht nochmals so leiden wie beim SuS Kaiserau II.