FC Bundestag künftig ohne AfD-Spieler Hüppe sieht Problem schon beim Spiel gegen Österreich

FC Bundestag künftig ohne AfD-Spieler: Hüppe sieht rechtliche Probleme
Lesezeit

Die offizielle Fußballmannschaft des Deutschen Bundestages hat beschlossen, künftig keine Spieler mehr aus der Fraktion der AfD in die Mannschaft aufzunehmen. Dies bestätigte am Freitag der CDU-Abgeordnete Hubert Hüppe aus dem Kreis Unna auf Nachfrage dieser Redaktion.

Hüppe ist selbst Mitglied des FC Bundestag. Anfang März hatte sein Spielführer, der SPD-Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir, auf Anfrage bereits angekündigt, dass der FC Bundestag diese Frage auf seiner nächsten Mitgliederversammlung behandeln werde.

Spielführer des FC Bundestag mahnt AfD

Zweifel an einer Mitgliedschaft von AfD-Abgeordneten im Club, so Özdemir damals, seien erneut nach der Nachricht über das sogenannte Geheimtreffen von Potsdam aufgekommen, an dem auch AfD-Mitglieder teilgenommen hatten.

Der FC Bundestag dulde keinerlei Diskriminierung von Menschen. Wenn Politiker der AfD keinen Widerspruch gegen rechtsextremes Gedankengut äußerten, machten sie sich mit „Ideologien und Verwerfungen, die Rechtsextreme produzieren“ gemein, so Mahmut Özdemir im März.

Ein Spieler des FC Bundestag verlässt das Spielfeld.
Der FC Bundestag hat auf seiner Mitgliederversammlung die künftige Aufnahme von Spielern aus der AfD-Fraktion ausgeschlossen. © picture-alliance/ dpa

Die aktuelle Mitgliedschaft von AfD-Abgeordneten im FC Bundestag, von denen Jörn König in der aktuellen Mannschaftsaufstellung genannt wird, soll ebenfalls überprüft und womöglich beendet werden.

„Ich sehe rechtliche Probleme, die auch von Mitgliedern der Ampel-Parteien vorgetragen wurden“, kommentierte Hubert Hüppe am Freitagnachmittag (22. März) den mehrheitlichen Beschluss des FC Bundestag.

„Wenn wir konsequent wären, dürften wir jetzt auch nicht zum Parlamentarierturnier fahren“, meinte Hüppe. Am 10. und 11. Mai spielt die deutsche Auswahl gegen Parlamentarier aus Finnland, der Schweiz sowie aus Österreich.

Hüppe sieht vereinsrechtliche Probleme

„Dort werden auch FPÖ-Parlamentarier mitspielen, die sich von ihrer politischen Einstellung nicht von der AfD unterscheiden“, gibt Hüppe, der den Wahlkreis Unna I in Berlin vertritt, zu bedenken.

Auch vereinsrechtlich könne der Beschluss zu Schwierigkeiten führen. Bisher sei individuell über die Mitgliedschaft eines Spielers entschieden worden, „was auch bei einem Spieler zum Ausschluss geführt hat“, erläutert Hüppe.

„Das hätte ich auch weiterhin für richtig gehalten.“ Künftig werden Bundestagsabgeordnete pauschal ausgeschlossen, wenn sie der AfD-Fraktion angehören. Hubert Hüppe: „Sollten die Betroffenen klagen, weiß ich nicht, wie es ausgehen wird.“

Unterdessen zeigt sich der FC Bundestag nicht gut in Form: Das jüngste Spiel gegen den FC Motor Neubrandenburg Süd ging mit 2:6-Toren verloren.