Gelsenkirchener wegen Gewalttaten verurteilt Angeklagter während Prozess untergetaucht

Familientyrann auf der Flucht: Stuhl blieb beim Urteil leer
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Diese Beziehung hatte mit Liebe nichts zu tun. Vor knapp drei Jahren hat eine Frau aus Gelsenkirchen ihren Ex-Partner angezeigt. Die Vorwürfe hatten es in sich. Es ging um Vergewaltigung und Körperverletzung. Auch die Kinder sollen geschlagen worden sein. Jetzt ist der 48-Jährige verurteilt worden. Die Strafe: fünf Jahre und drei Monate Gefängnis. Mitbekommen hat er davon allerdings nichts.

Als die Richter am Essener Landgericht das Urteil verkündeten, blieb der Platz neben Verteidiger Aykan Akyildiz leer. Der Angeklagte ist während des laufenden Prozesses untergetaucht. Jetzt wird er mit internationalem Haftbefehl gesucht.

Vorwürfe vehement bestritten

Die Frau aus Gelsenkirchen hatte den Angeklagten 2017 über das Internet kennengelernt. Ihr neuer Partner lebte in Frankfurt, war aber jedes zweite Wochenende bei ihr. Sie selbst hat drei Kinder in die „Fernbeziehung“ mitgebracht, zwei weitere – gemeinsame Kinder – sollen durch Vergewaltigungen gezeugt worden sein. Und auch die Kinder sollen unter Bestrafungsaktionen gelitten haben.

Zum Prozessauftakt hatte der Angeklagte die Vorwürfe vehement bestritten. „Ich liebe meine Kinder“, so seine Worte. Alles, was seine Ex-Partnerin ihm vorwerfe, sei gelogen. Das sahen die Richter jedoch anders. Frei bewegen kann sich der 48-Jährige nun nicht mehr. Sein Name steht in jedem Fahndungscomputer.